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Commerzbank in fragwürdige Geschäfte verwickelt

Archivmeldung vom 14.12.2011

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.12.2011 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Zentrale: Commerzbank im Geldwäsche-Strudel. Bild: Julia Schwager/Commerzbank
Zentrale: Commerzbank im Geldwäsche-Strudel. Bild: Julia Schwager/Commerzbank

Die deutsche Justiz hat einen Geldwäschering aufgedeckt, in welchem auch die Commerzbank verwickelt sein soll. Laut einem Bericht der Süddeutschen Zeitung waren Tochterfirmen der Bank Teil des Netzwerkes von Scheinfirmen des ehemaligen russischen Telekommunikationsministers Leonid Reiman. Über diese Firmen sollen mehrere Mio. Dollar verschoben worden sein. Reiman hat sich bei der Privatisierung von Staatsbetrieben bereichert und mit dem illegal erworbenen Vermögen später Anteile an Telekommunikationsunternehmen gekauft. Ein Sprecher der Commerzbank lehnte eine Stellungnahme gegenüber pressetext ab.

Die Staatsanwaltschaft Frankfurt hat in dem Ermittlungsverfahren im Zusammenhang mit rechtswidriger Zueignung von Anteilen an staatlichen russischen Telekommunikationsfirmen Anklage beim Landgericht Frankfurt am Main erhoben, wie die Oberstaatsanwältin Doris Möller-Scheu gegenüber pressetext bestätigt. Konkret sind fünf Männer im Alter von 48 bis 61 Jahren wegen bandenmäßiger und gewerbsmäßiger Geldwäsche angeklagt. Es handelt sich dabei um einen dänischen Rechtsanwalt und vier ehemalige beziehungsweise noch dort tätige Mitarbeiter einer deutschen Großbank. Der Name des Geldinstituts wird in einer Mitteilung der Staatsanwaltschaft nicht genannt.

Die Beschuldigten sollen laut Möller-Scheu mit einem gesondert verfolgten russischen Staatsangehörigen, der zeitweilig auch russischer Kommunikationsminister war, ab Ende 1995 bis 2008 daran gearbeitet haben, Erträge zu verschleiern, die dieser in rechtswidriger Weise zu Lasten von russischen Gesellschaften und Staatsbetrieben erlangt haben soll.

Vier der Angeklagten waren in der deutschen Großbank mit dem osteuropäischen Geschäft betraut. Sie sollen mit dem Russen Verträge abgeschlossen haben, wonach zunächst die Bank als verdeckte Treuhänderin und später eine von zwei der Angeschuldigten betriebene Firmen in Frankfurt am Main fungierte. Insgesamt sollen Vermögenswerte mehr als 150 Mio. Dollar über ein Firmengeflecht in mehreren Länder verschleiert worden sein.

Aufsichtspflichten verletzt

Die Commerzbank hat laut dem Medienbericht bei der Verschiebung von Geldern geholfen und bereits 2008 einen Bußgeldbescheid wegen der Verletzung interner Aufsichtspflichten erhalten. Damals musste das Geldinstitut ein Bußgeld in Höhe von 7,3 Mio. Euro zahlen.

Schon 1998 hatten Commerzbank-Vorstände intern konkrete Hinweise auf die womöglich gesetzwidrige Herkunft von Geldern erhalten. Dem Bericht zufolge hatten Mitarbeiter darauf verwiesen, dass Leonid Reiman Begünstigter einer Gesellschaft in Liechtenstein ist, der Mittel einer Tochtergesellschaft der Bank zugeflossen sind. Der Russe hat dafür keine Gegenleistung erbracht.

Quelle: www.pressetext.com/Dieter N. Unrath

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