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Erzeugerpreise für Dienstleistungen im 1. Quartal 2021: +4,2 % gegenüber 1. Quartal 2020

Archivmeldung vom 29.06.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.06.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Die Erzeugerpreise für Dienstleistungen in Deutschland lagen im 1. Quartal 2021 um 4,2 % höher als im 1. Quartal 2020. Wie das Statistische Bundesamt (Destatis) weiter mitteilt, sind die Preise gegenüber dem 4. Quartal 2020 um 2,4 % gestiegen.

Stärkster Anstieg im Wirtschaftsabschnitt Verkehr und Lagerei: +9,0 % im Vergleich zum 1. Quartal 2020

Besonders deutlich stiegen die Preise im Bereich der See- und Küstenschifffahrt mit 37,3 % gegenüber dem 1. Quartal 2020. Maßgeblich für diese Preisentwicklung sind verschiedene Faktoren: Die schnelle Erholung des chinesischen Produktionssektors, coronabedingte längere Entladezeiten bei Schiffen sowie die Anstauung leerer Container, unter anderem auch in europäischen Häfen, führten gerade bei Exporten aus China nach Europa zu Kapazitätsengpässen, die sich in steigenden Frachtraten widerspiegeln.

Auch die Preisentwicklung in der Luftfahrt steht weiterhin in enger Verbindung mit dem weltweiten Pandemiegeschehen. Gegenüber dem 1. Quartal 2020 stiegen die Preise im 1. Quartal 2021 um 13,5 % an. Bereits im 4. Quartal 2020 lagen die Preise durch die erneuten Einschränkungen im Flugverkehr und den dadurch reduzierten Frachtraum mit 13,9 % über denen des 4. Quartals 2019, dem Quartal vor Beginn der Corona-Krise.

Im Wirtschaftszweig Speditionen wirkten sich die Preissteigerungen für Leistungen der See- und Küstenschifffahrt sowie der Luftfahrt mit insgesamt +7,8 % gegenüber dem 1. Quartal 2020 ebenfalls deutlich aus.

Moderater Anstieg im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation: +0,8 % gegenüber dem 1. Quartal 2020

Im Wirtschaftsabschnitt Information und Kommunikation stiegen die Erzeugerpreise für Telekommunikationsleistungen im 1. Quartal 2021 mit 1,7 % gegenüber dem 1. Quartal 2020 am deutlichsten an. Dabei führte die Erhöhung der Grundtarife, auch im Bereich der Bestandskunden, für Festnetz und Internet zu einem Preisanstieg von 4,1 % gegenüber dem Vorjahresquartal. Gegenüber dem 4. Quartal 2020 stiegen die Preise für Festnetz und Internet mit 0,5 % jedoch nur moderat. Im Bereich des Mobilfunks konnte aufgrund von steigenden Datenvolumina bei nahezu unveränderten Gebühren sogar ein Preisrückgang von 2,7 % gegenüber dem 1. Quartal 2020 beobachtet werden. Auch gegenüber dem 4. Quartal 2020 verringerten sich hier die Preise um 1,5 %.

In den Wirtschaftszweigen der IT-Dienstleistungen stiegen die Preise gegenüber dem 1. Quartal 2020 mit einer Spannweite von 0,1 bis 0,5 % lediglich gering.

Wirtschaftsabschnitt freiberufliche, wissenschaftliche und technische Dienstleistungen: +2,0 % gegenüber dem 1. Quartal 2020

Mit einem Anstieg von 5,1 % lagen die Preise des Wirtschaftszweigs Rechtsberatung am deutlichsten über denen des 1. Quartals 2020. Ausschlaggebend waren hierfür die Gebührenanpassungen im Gerichts- und Notarkostengesetz (GNotKG) und dem Rechtsanwaltsvergütungsgesetz (RVG) zum 1. Januar 2021.

Der Preisanstieg um 4,4 % im Wirtschaftszweig Wirtschaftsprüfung und Steuerberatung, Buchführung gegenüber dem 1. Quartal 2020 ist auf die Anpassung der Steuerberatervergütungsverordnung (StBVV) zum 1. Juli 2020 zurückzuführen.

In den weiteren Wirtschaftszweigen verzeichnete der Bereich der technischen, physikalischen und chemischen Untersuchungen mit 1,7 % gegenüber dem 1. Quartal 2020 einen deutlichen Anstieg. Diese Erhöhung ist vor allem auf Preisanpassungen zu Beginn des neuen Jahres sowie steigende Gebühren für Kraftfahrzeuguntersuchungen zurückzuführen.

Wirtschaftsabschnitt Verwaltungs- und Unterstützungsleistungen: +2,4 % im Vergleich zum 1. Quartal 2020

Die höchsten Preisanstiege verzeichneten die Wirtschaftszweige Überlassung von Arbeitskräften (+2,7 %), Reinigung von Gebäuden, Straßen und Verkehrsmitteln (+2,7 %) sowie der Wirtschaftszweig Wach- und Sicherheitsdienste (+1,3 %). Diese Preisentwicklungen ergaben sich hauptsächlich aus Änderungen in den Tarifverträgen in diesen Branchen.

Die Preise für die Vermittlung von Arbeitskräften fielen im 1. Quartal 2021 um 0,8 % gegenüber dem 1. Quartal 2020. In Folge der Corona-Pandemie waren die Vorjahresquartalsraten bereits seit dem 2. Quartal 2020 rückläufig. Ausschlaggebend waren hierbei Lohnrückgänge infolge von Kurzarbeit und Geschäftsschließungen. Für die Vermittlung von Arbeitskräften werden häufig Provisionen gezahlt, die sich an den Löhnen der vermittelten Personen orientieren.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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