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Ermittler warnen vor Risiko für Zeugen im Wirecard-Skandal

Archivmeldung vom 14.11.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.11.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
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Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Zwischen den Mitgliedern des Berliner Wirecard-Untersuchungsausschusses und der Staatsanwaltschaft München besteht Uneinigkeit über die Modalitäten der Vernehmung ehemaliger Top-Manager des insolventen Finanzdienstleisters.

Während die Politiker darauf bestehen, den inhaftierten früheren Wirecard-Chef Markus Braun sowie zwei ebenfalls in Untersuchungshaft sitzende Beschuldigte in der Ausschuss-Sitzung am kommenden Donnerstag persönlich zu vernehmen, plädieren die Ermittler für eine Befragung per Video, berichten die "Süddeutsche Zeitung", NDR und WDR unter Berufung auf eigene Informationen.

Die Gefahr einer Attacke durch "Dritte" sei nicht auszuschließen, argumentiert die Staatsanwaltschaft in einer E-Mail an den Untersuchungsausschuss, über die die Redaktionen berichten. Die Ermittler sorgen sich insbesondere um die Sicherheit ihres einzigen Kronzeugen, der ebenfalls am kommenden Donnerstag vernommen werden soll. Als mögliche Gefahr sehen die Ermittler das Umfeld des geflohenen Ex-Wirecard-Vorstands Jan Marsalek. Dieser solle über "sehr gute Geheimdienstkontakte in mehrere Länder, insbesondere nach Russland" verfügen. Daher solle die "Möglichkeit eines Eingreifens von dritter Seite nicht unterschätzt werden". Zudem fürchten die Ermittler, das Trio könne im Umfeld der Sitzung "untereinander Kontakt aufnehmen und möglicherweise Aussagen absprechen".

Oder versuchen, aufeinander Einfluss zu nehmen - vor allem auf den Kronzeugen. Dessen Bereitschaft, weiter mit den Behörden zusammenzuarbeiten, könnte "durch Kontakt mit beispielsweise einem ehemaligen Vorgesetzten für die Zukunft erheblich leiden". Die Staatsanwaltschaft warnt daher: "Unsere Ermittlungen sind insoweit massiv gefährdet." Die Parlamentarier beharren dennoch, auch über die Parteigrenzen hinweg, auf einer persönlichen Befragung der beschuldigten früheren Wirecard-Managers. Man habe im Untersuchungsausschuss die Bedenken der Staatsanwaltschaft sorgfältig geprüft. Gleichwohl: "Eine persönliche Vernehmung ist deutlich effizienter als eine Schalte", sagte Jens Zimmermann (SPD) den Redaktionen. So sieht es auch die Union. "Es kann nicht sein, dass wir bei unseren wichtigsten Wirecard-Zeugen auf den persönlichen Eindruck verzichten", sagte Matthias Hauer (CDU) SZ, NDR und WDR. Auch die Obleute von FDP, Linken und Grünen halten daran fest, "dass eine Vernehmung bei Anwesenheit der Zeugen im Sitzungssaal erforderlich ist".

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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