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Fälscher-Markt verschiebt sich von Italien nach England

Archivmeldung vom 21.12.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.12.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Die linke Leuchte ist eine 1923–24 entstandene Ausführung von Jucker, die rechte eine 1924 entstandene Ausführung von Wagenfeld
Die linke Leuchte ist eine 1923–24 entstandene Ausführung von Jucker, die rechte eine 1924 entstandene Ausführung von Wagenfeld

Foto: sailko
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Immer mehr Fälschungen kommen aus England statt wie bisher aus Italien. Zu diesem Ergebnis kommt die Aktion gegen Produktpiraterie von Tecnolumen. Im Kampf gegen illegale Kopien hat die Bremer Leuchtenmanufaktur zu einer ungewöhnlichen Maßnahme gegriffen: Besitzer einer Fälschung der berühmten Wagenfeld-Bauhausleuchte konnten diese kostenlos gegen das Original eintauschen. Ergebnis: Über 100 Besitzer einer Fälschung meldeten sich, 64 schickten ihre Raubkopien ein und 59 wurden kostenlos eingetauscht. "Die Aktion hat deutlich gezeigt: Produktpiraterie im Einrichtungshandel ist ein Problem, es gibt zahlreiche illegale Kopien", bilanziert Tecnolumen-Geschäftsführer Carsten Hotzan.

Ziele der Umtauschaktion: sich gegen Produktpiraten zur Wehr setzen, das Bewusstsein für die Auswirkungen von Fälschungen stärken und die Fälscher dingfest machen. "Zwar werden nahezu alle Fälschungen in China produziert, die Auftraggeber sitzen aber in Italien und zunehmend in England", erklärt Hotzan. Dies belegen auch die eingereichten Raubkopien. "Die gefälschten Leuchten der letzten zwölf Monate stammen überwiegend aus England. In maximal zwei Jahren wird sich der Fälscher-Markt in Europa komplett von Italien nach England verschoben haben."

Die meisten Besitzer einer Fälschung erklärten, diese aus Unwissenheit erworben zu haben. Einige Teilnehmer gaben aber ganz offen und ehrlich zu, dass sie ganz bewusst eine Fälschung gekauft haben - aus Preisgründen. "Schön war aber zu hören, dass sie durch die Aktion ins Grübeln geraten sind und verstanden haben, dass mit dem Original noch echte Handarbeit und Werterhalt eines Design-Klassikers verbunden ist", so Hotzan. Für mittelständische Unternehmen wie Tecnolumen ist Produktpiraterie existenzbedrohend. "Es gibt in Deutschland immer weniger Handwerksbetriebe, die für unsere Leuchten noch produzieren können", erklärt Hotzan. "Gerade hat wieder eine Glasbläserei geschlossen, mit der wir seit 30 Jahren zusammengearbeitet haben." Nach Schätzungen des Instituts der deutschen Wirtschaft entfallen in Deutschland 70.000 Arbeitsplätze durch Produktpiraterie.

Quelle: Tecnolumen (ots)

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