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Finanzaufsicht Esma nimmt europäische Börsenbetreiber ins Visier

Archivmeldung vom 12.07.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.07.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Börse Frankfurt Bild: Sandro Almir Immanuel / pixelio.de
Börse Frankfurt Bild: Sandro Almir Immanuel / pixelio.de

Ein Streit zwischen Börsen und Banken über Marktdaten hat die europäische Finanzaufsicht Esma auf den Plan gerufen. Die Esma habe in einem Fragebogen bei Marktteilnehmern Informationen über die Datenpreise eingeholt, sagte ein Sprecher der Behörde dem "Handelsblatt". Abgabefrist war vergangenen Freitag. Im Rahmen der Erhebung soll laut Esma geprüft werden, ob sich die Börsenbetreiber bei der Preisgestaltung an die Vorgaben der europäischen Finanzmarktrichtlinie Mifid II halten.

Das seit Anfang des Jahres geltende Regelwerk sieht vor, dass die Börsen ihre Daten "zu angemessenen wirtschaftlichen Konditionen" zur Verfügung stellen müssen. Die Esma werde die Antworten der Beteiligten nun auswerten und dann entscheiden, ob sie Maßnahmen ergreife, erklärte der Behördensprecher. "Dieser Prozess wird einige Zeit dauern." Aus Brüssel droht den Börsenbetreibern ebenfalls Ungemach. "Die Esma steht in Kontakt mit der EU-Wettbewerbskommission, bei der auch Beschwerden eingegangen sind", erklärte der Esma-Sprecher. Die Kommission beobachte die Situation, habe jedoch noch kein formelles Verfahren eingeleitet. Börsenbetreiber wie die Deutsche Börse, die Euronext oder die Bolsa de Madrid (BME) haben ihre Preise für bestimmte Marktdaten zum Jahreswechsel angehoben, zum Teil erheblich.

Damit brachten sie viele Kunden gegen sich auf. Banken, Broker und Hochfrequenzhändler werfen den Börsenkonzernen vor, ihre monopolartige Stellung in einigen Marktbereichen auszunutzen. Die Deutsche Börse, die Euronext und die BME weisen die Kritik zurück. Die drei Börsenbetreiber betonten, ihr Datenangebot im Zuge der Mifid-II-Einführung ausgeweitet zu haben. Außerdem hätten sie nicht alle Datenpreise angehoben. "Gestiegen sind die Kosten vor allem für professionelle Nutzer, bei denen unsere Daten direkt in die Systeme einfließen, etwa bei Algo-Tradern oder bankeigenen Handelsplattformen", sagte Deutsche-Börse-Manager Hartmut Graf dem "Handelsblatt". Das Preismodell der Frankfurter für die automatisierte Datennutzung sei zehn Jahre alt gewesen. "Dort war eine Anpassung überfällig – auch vor dem Hintergrund, dass die automatisierte Nutzung von Daten stark zugenommen hat."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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