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Wirecard-Manager Marsalek soll 505 Millionen Euro veruntreut haben

Archivmeldung vom 09.01.2021

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.01.2021 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de
Bild: Wilhelmine Wulff / pixelio.de

Der untergetauchte Wirecard-Vorstand Jan Marsalek soll zusammen mit Vertrauten mehr als eine halbe Milliarde Euro veruntreut haben. Im europäischen Haftbefehl des Münchner Amtsgerichts gegen Marsalek heißt es laut eines Berichts von Süddeutscher Zeitung, NDR und WDR sowie des österreichischen Nachrichtenmagazins Profil, der Manager und mutmaßliche Mittäter bei Wirecard hätten von 2018 bis 2020 aus dem Konzern 505 Millionen Euro "ausgeleitet", sprich beiseitegeschafft.

Geschehen sei das über Kredite für Firmen in Asien. Diese hätten die Darlehen für Geschäfte bekommen, die es gar nicht gegeben habe. In einem Fall habe Marsalek 35 Millionen Euro "für eigene Zwecke" abgezweigt. Marsaleks Anwälte äußerten sich auf Anfrage nicht zu den Vorwürfen.

Die Justiz wirft dem früheren Wirecard-Manager vor, von 2015 bis 2020 mindestens 15 Straftaten begangen zu haben. Vier Fälle von Bilanzfälschung und Manipulation des Aktienkurses von Wirecard, mindestens fünf Fälle der besonders schwerwiegenden Veruntreuung von Wirecard-Vermögen, mindestens sechs Fälle des gewerbsmäßigen Bandenbetrugs. Marsalek hatte laut der Ermittlungsunterlagen bei Wirecard sein eigenes Reich geschaffen. Mit wenig mehr als einem halben Dutzend engen Vertrauten, die eine verschworene Gemeinschaft bildeten. Wesentlicher Bestandteil waren frei erfundene Geschäfte in Asien mit dortigen Partnerfirmen, sogenannten Drittpartnern, die die Bilanzen von Wirecard künstlich aufblähten. Die Hauptvorwürfe neben der Veruntreuung von Konzernvermögen lauten: Bilanzfälschung in Milliardenhöhe und Betrug von Geldgebern, vor allem der Hausbanken, ebenfalls in Milliardenhöhe.

Wie dreist Marsalek gehandelt haben soll, zeigt ein Vorgang von Ende März 2020: Damals soll Wirecard einer Firma in Singapur einen weiteren Kredit über nunmehr 100 Millionen Euro gewährt haben. Die Firma gab nach Erkenntnissen der Ermittler anschließend einen Teil des Geldes an eine Firma in Litauen weiter. Diese Firma wiederum überwies 35 Millionen Euro an eine Holding, die den Betrag ihrerseits an Marsalek weitergereicht haben soll. Marsalek soll das Geld genutzt haben, um einen Privatkredit, den ihm Wirecard-Vorstandschef Markus Braun gewährt hatte, größtenteils zu begleichen. Die 35 Millionen tauchen auch im Haftbefehl gegen Marsalek auf, unter der Rubrik: "Für eigene Zwecke des Beschuldigten". Stimmen die Recherchen der Ermittler, dann hätte sich Marsalek kurz vor der Enthüllung der Scheingeschäfte bei Wirecard und vor der anschließenden Pleite des Konzerns noch 35 Millionen Euro aus der Unternehmenskasse besorgt. Der damalige Vorstandschef Braun will davon nichts gewusst haben.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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