Neuer Komoot-Eigentümer verteidigt umstrittene Übernahme

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Der neue Eigentümer der Outdoor-App Komoot wehrt sich gegen Kritik an der Übernahme des Potsdamer Unternehmens. Eine neue Führung für Komoot könne eine "gute Sache" sein und eine "frische Perspektive" liefern, sagte Luca Ferrari, Chef des italienischen Tech-Unternehmens Bending Spoons, dem Wirtschaftsmagazin Capital.
Bending Spoons hatte Komoot im März überraschend von den Gründern
übernommen und seinem App-Portfolio hinzugefügt, zu dem etwa die
Notizen-Anwendung Evernote und der Filesharing-Dienst Wetransfer
gehören. Unter den 45 Millionen Nutzern von Komoot grassieren seither
Befürchtungen, der neue Besitzer könne die App teurer machen und weniger
in die Qualität investieren.
Laut Ferrari verfügt Komoot über
"ein gutes Produkt, einen treuen Kundenstamm und eine starke Marke".
Dennoch sehe er in dem für Wanderer und Radfahrer entwickelten Produkt
noch viel "Spielraum für Wachstum": So seien "ehrgeizige"
Produktverbesserungen geplant, genauso wie die Expansion in andere
Märkte wie die Vereinigten Staaten.
Gegenüber Capital verteidigte
Ferrari zudem das Vorgehen von Bending Spoons, bei übernommenen
Unternehmen radikale Einsparungen vorzunehmen und Stellen abzubauen. Ein
solcher Stellenabbau gehöre zur Strategie von Bending Spoons, so
Ferrari: "Wir überprüfen immer die Organisation und versuchen, sie so
effektiv wie möglich zu gestalten. Und das hat oft mit erheblichen
Entlassungen zu tun."
Allerdings gehe er dabei "nicht
leichtfertig" vor, so der CEO: "Natürlich führe ich nicht gerne
Entlassungen durch. Wer tut das schon?" Entlassene Mitarbeiter bekämen
zudem "extrem großzügige Abfindungspakete, die weit über das
hinausgehen, was auf dem Markt üblich ist".
Quelle: dts Nachrichtenagentur