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Erwerbstätigkeit in Deutschland steigt im 1. Quartal 2024 leicht: Dienstleistungen mit Beschäftigungszuwachs

Archivmeldung vom 17.05.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.05.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Im 1. Quartal 2024 waren rund 45,8 Millionen Personen in Deutschland erwerbstätig. Nach vorläufigen Berechnungen des Statistischen Bundesamtes (Destatis) stieg die Erwerbstätigenzahl im Vergleich zum Vorquartal saisonbereinigt um 38 000 Personen (+0,1 %) nach einem Zuwachs von 21 000 Personen (0,0 %) im 4. Quartal 2023 und einem Rückgang von 10 000 Personen (0,0 %) im 3. Quartal 2023. Damit hat sich die Erwerbstätigkeit zum Jahresbeginn 2024 leicht positiv entwickelt (siehe auch Pressemitteilung Nr. 171 zur Erwerbstätigkeit im März 2024 vom 30. April 2024).

Ohne Saisonbereinigung ging die Zahl der Erwerbstätigen gegenüber dem 4. Quartal 2023 um 404 000 Personen oder 0,9 % zurück. Ein Rückgang der Erwerbstätigkeit ist im 1. Quartal eines Jahres saisonal üblich. Im Jahr 2024 war die Abnahme allerdings stärker als im Durchschnitt der Jahre 2022 und 2023 (-283 000 Personen; -0,6 %).

Vorjahresvergleich: Aufwärtstrend weiter verlangsamt

Verglichen mit dem 1. Quartal 2023 stieg die Zahl der Erwerbstätigen im 1. Quartal 2024 um 129 000 Personen (+0,3 %). Damit setzte sich der Beschäftigungsanstieg im Vorjahresvergleich zwar weiter fort, die Dynamik ließ jedoch deutlich nach (4. Quartal 2023: +212 000 Personen; +0,5 %).

Dienstleistungsbereiche mit stärkstem Beschäftigungszuwachs

Im 1. Quartal 2024 trugen weit überwiegend die Dienstleistungsbereiche zum Anstieg der Erwerbstätigenzahl gegenüber dem Vorjahresquartal bei (+158 000 Personen; +0,5 %). Der größte Zuwachs darunter fand im Bereich Öffentliche Dienstleister, Erziehung, Gesundheit mit +160 000 Personen (+1,3 %) statt. Alle anderen Beschäftigungsentwicklungen innerhalb der Dienstleistungsbereiche blieben dagegen absolut gesehen gering: Die zweitgrößte absolute Zunahme im 1. Quartal 2024 betraf den Bereich Sonstige Dienstleistungen (unter anderem Verbände und Interessenvertretungen) mit +16 000 Personen (+0,5 %), gefolgt von den Finanz- und Versicherungsdienstleistern mit +5 000 Personen (+0,5 %) und Information und Kommunikation (+5 000 Personen; +0,3 %). Im Bereich Handel, Verkehr und Gastgewerbe gab es nur einen sehr geringen Zuwachs von 3 000 Personen (0,0 %). Bei den Unternehmensdienstleistern, zu denen auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört, sank die Zahl der Beschäftigten nach einem Nullwachstum im 4. Quartal 2023 erstmals seit dem 1. Quartal 2021, und zwar um 28 000 Personen (-0,4 %).

Aufwärtstrends im Produzierenden Gewerbe und im Baugewerbe beendet

Im Produzierenden Gewerbe (ohne Baugewerbe) ging die Erwerbstätigenzahl im 1. Quartal 2024 gegenüber dem Vorjahresquartal erstmals seit dem 4. Quartal 2021 wieder zurück (-16 000 Personen; -0,2 %). Im Baugewerbe ist der seit dem 4. Quartal 2015 langanhaltende Aufwärtstrend nach einer Stagnation im Vorquartal zu Ende gegangen: Hier sank die Beschäftigung im 1. Quartal 2024 um 20 000 Personen (-0,8 %). In der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei stieg die Zahl der Erwerbstätigen um 7 000 Personen (+1,3 %).

Mehr Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer, weniger Selbstständige

Zum Anstieg der Erwerbstätigkeit gegenüber dem Vorjahresquartal um 0,3 % trug im 1. Quartal 2024 maßgeblich die positive Entwicklung der sozialversicherungspflichtigen Beschäftigung bei. Leichte Beschäftigungsverluste gab es bei der Zahl der Beschäftigten mit ausschließlich marginalen Tätigkeiten (geringfügig entlohnte und kurzfristig Beschäftigte sowie Personen in Arbeitsgelegenheiten). Insgesamt erhöhte sich die Zahl der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer im 1. Quartal 2024 im Vergleich zum 1. Quartal 2023 um 168 000 (+0,4 %) auf 41,9 Millionen Personen. Die Zahl der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger ging dagegen weiter zurück. Ihre Zahl sank im Vorjahresvergleich um 39 000 Personen (-1,0 %) auf 3,9 Millionen.

Arbeitsvolumen nimmt um 0,6 % ab

Die durchschnittlich geleisteten Arbeitsstunden je erwerbstätiger Person reduzierten sich nach ersten vorläufigen Berechnungen des Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB) der Bundesagentur für Arbeit im 1. Quartal 2024 im Vergleich zum Vorjahresquartal um 0,8 % auf 344,5 Stunden. Das gesamtwirtschaftliche Arbeitsvolumen - also das Produkt aus der gestiegenen Erwerbstätigenzahl und den verringerten geleisteten Stunden je erwerbstätiger Person - nahm im gleichen Zeitraum um 0,6 % auf 15,8 Milliarden Stunden ab.

Erwerbstätigenzahlen in der EU

Nach Angaben des europäischen Statistikamtes Eurostat vom 15. Mai 2024 stieg die nach europäisch harmonisierten Methoden berechnete Erwerbstätigkeit im 1. Quartal 2024 in den 27 Staaten der Europäischen Union (EU) mit +0,7 % und im Euroraum mit +1,0 % gegenüber dem Vorjahresquartal durchschnittlich stärker als in Deutschland (+0,3 %).

Hinweis zu den bisher veröffentlichten Ergebnissen:

Neben der Erstberechnung der Erwerbstätigenzahlen und der geleisteten Arbeitsstunden für das 1. Quartal 2024 wurden auch die bisher veröffentlichten Ergebnisse ab dem 1. Quartal 2023 im Rahmen der turnusmäßigen Überarbeitung der Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnungen (VGR) neu berechnet. Aus der Neuberechnung resultieren für die vierteljährlichen Erwerbstätigenzahlen keine Änderungen der Vorjahresveränderungsraten, ebenso wenig für das Gesamtjahr 2023 (+0,7 %).

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der saisonbereinigte Vergleich zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich der kurzfristige Trend der konjunkturellen Entwicklung ablesen. Der Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen ebenfalls weitgehend unabhängig. Im Zuge der Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine kann es aktuell zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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