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IG Bau beklagt Folgen des Fachkräftemangels

Archivmeldung vom 17.06.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.06.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Die Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG Bau) warnt angesichts des Fachkräftemangels im Baugewerbe vor einem drohenden "Burnout" in der Branche. In nahezu allen Betrieben der Bauwirtschaft gebe es ein "Arbeitskräfte-Vakuum", sagte IG Bau-Bundesvorstand Carsten Burckhardt dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland". "Bauarbeiter werden händeringend gesucht".

Die Gewerkschaft bezieht sich in einer Bestandsaufnahme auf Zahlen des Nürnberger Instituts für Arbeitsmarkt- und Berufsforschung (IAB). Demnach hat die Bauwirtschaft im ersten Quartal 2022 bundesweit 191.000 offene Stellen verzeichnet. Im Vergleich zu 2010 habe sich die Zahl fast vervierfacht: Damals hatten noch 52.000 Beschäftigte auf dem Bau gefehlt. In der gesamten Wirtschaft habe sich die Zahl der offenen Stellen in dem Zeitraum "nur" verdoppelt. Burckhardt sieht dabei vor allem die Arbeitgeber in der Verantwortung: Trotz stetig steigender Gewinne hätten es viele Baufirmen in den vergangenen Jahren versäumt, die Arbeitsplätze attraktiver zu machen. "Das rächt sich jetzt", so der Gewerkschafter.

"Es ist bezeichnend und besorgniserregend, dass es den Firmen der Bauwirtschaft so schwerfällt, nötiges Personal zu finden und langfristig zu halten", sagte Burckhardt. Die größten Probleme der Bauunternehmen seien nicht die steigenden Material- und Energiekoste, sondern seien vielmehr hausgemacht. "Über Jahre hinweg haben die Unternehmen der Bauwirtschaft, vor allem im Handwerk, die Einkommen ihrer Beschäftigten gedrückt. Sie haben sich kaum darum gekümmert, dass Tarifverträge eingehalten werden." Viele seien aus den Arbeitgeberverbänden ausgetreten. "Dann haben sich die Firmen bei den Preisen gegenseitig unterboten und einen Dumping-Wettbewerb auf dem Rücken der Beschäftigten ausgetragen", so Burckhardt. Fachkräfte könne man auf Dauer nur halten, wenn man gute Löhne und Gehälter zahle, familienfreundliche Arbeitszeiten biete und die Arbeit auf mehr Schultern verteile.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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