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Zeitung: Deutsche haben mit Anlagen im Ausland dreistelligen Milliardenbetrag verloren

Archivmeldung vom 28.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 28.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: BirgitH / pixelio.de
Bild: BirgitH / pixelio.de

Deutsche Anleger haben in den vergangenen Jahren mit Investitionen im Ausland einen Milliardenbetrag in dreistelliger Höhe verloren. Das hat der Leipziger Finanzwissenschaftler Gunther Schnabl errechnet. "Die kumulierten Leistungsbilanzüberschüsse lagen Mitte 2013 bei 1.663 Milliarden Euro", sagte Schnabl der "Welt am Sonntag". Das Nettoauslandsvermögen betrage jedoch nur noch 1.201 Milliarden Euro. "Daraus kann man Verluste in Höhe von 462 Milliarden Euro ableiten", so Schnabl.

Über direkte Investitionen, Immobilienkäufe, aber auch indirekt, etwa über Lebensversicherungen und Pensionskassen, sei viel deutsches Kapital ins Ausland geflossen. Diese Tatsache sollte Schnabl zufolge bei der Diskussion über die deutschen Exportüberschüsse stärker berücksichtigt werden. Denn in die Berechnung der Exporte würden nicht nur Industriegüter, sondern eben auch Kapital einbezogen. "Derzeit fließen rund 125 Milliarden Euro pro Jahr ins Ausland ab", so Schnabl. Frankreich sei dabei eines der wichtigsten Investitionsziele. "Es ist eine echte Pointe, dass französische Politiker weniger deutsche Exporte fordern." Denn wenn das Kapital nun aus Frankreich abgezogen würde, hätte das negative Auswirkungen auf die dortige Wirtschaftskraft.

Angesichts weltweit niedriger Zinsen und enormer Kapitalüberschüsse warnte Schnabl in der "Welt am Sonntag" vor neuen Investitionsblasen. "Es gibt Anzeichen, dass es nach den Exzessen auf den Immobilienmärkten nun zu Übertreibungen auf den globalen Märkten für Aktien und Unternehmensanleihen kommt.

Der Finanzmarktstabilitätsbericht der Bundesbank zeigt, dass insbesondere in den USA der Markt für risikoreiche Unternehmensanleihen deutlich gewachsen ist", sagte Schnabl. "Während die Banken weniger Kredite an Unternehmen vergeben, legen immer mehr große und mittlere Unternehmen selbst Anleihen auf. Diese Papiere sind häufig riskant."

Gunther Schnabl war 2005 Berater der Europäischen Zentralbank (EZB). Seit 2006 ist er Professor am Institut für Wirtschaftspolitik der Universität Leipzig.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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