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Verbraucher zahlen für verfehlte Netzpolitik: Stromnetz-Gebühren steigen 2013 um bis zu 23 Prozent

Archivmeldung vom 17.10.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 17.10.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Gerd Altmann  / pixelio.de
Bild: Gerd Altmann / pixelio.de

Nach Überzeugung des Energieanbieters LichtBlick sind fehlende Innovationen im Stromnetz, hohe Renditegarantien für Netzbetreiber, die neue Offshore-Umlage und die Entlastung der Industrie bei den Netzgebühren mit verantwortlich für die steigenden Strompreise. "Das Stromnetz ist ineffizient und zu teuer", so Heiko von Tschischwitz, der Vorstandsvorsitzende von LichtBlick.

Anlass für die Kritik sind die steigenden Gebühren, die die Stromkunden für die Durchleitung der Energie zahlen. Die Netzentgelte werden 2013 auf etwa sieben Cent pro Kilowattstunde bzw. jährlich 280 Euro pro Haushalt erhöht. Sie machen rund ein Viertel des Strompreises aus. Die Netzkosten belasten die Stromkunden damit stärker als die EEG-Umlage von 5,3 Cent pro Kilowattstunde.

"Im Windschatten EEG-Debatte drehen die Netzbetreiber kräftig an der Preisschraube. Dabei könnte ein effizienterer Netzbetrieb die Verbraucher jährlich um mehrere Milliarden Euro entlasten und die Energiewende beschleunigen", so von Tschischwitz.

Die Mehrzahl der Netzbetreiber erhöht die Entgelte zum Jahreswechsel um ein bis 23 Prozent, nur wenige Unternehmen senken die Gebühren. Schon die uneinheitliche Entwicklung zeige, so LichtBlick, dass nicht allein der Anschluss neuer Windräder und Photovoltaik-Anlagen für die steigenden Netzentgelte verantwortlich sei.

LichtBlick kritisiert die staatliche Garantie-Rendite von neun Prozent für die Netzbetreiber. "Der Netzbetrieb ist risikofrei und spielt überhöhte Monopolrenditen ein. Die Lasten trägt der Stromverbraucher", kritisiert von Tschischwitz. Dabei seien die notwendigen Investitionen in das Stromnetz auch bei niedrigeren Gewinnen attraktiv.

Den übertriebenen Renditegarantien stehen nur geringe Effizienzvorgaben der Bundesnetzagentur gegenüber. Die Netzbetreiber müssen ihre Wirtschaftlichkeit jährlich lediglich um 1,25 Prozent steigern. "Ein Unternehmen am freien Markt wäre bei so bescheidenen Fortschritten kaum überlebensfähig", so von Tschischwitz.

Die Belastung der Stromkunden steigt zudem durch zwei weitere Sonderabgaben: Mit der "Sonderkundenumlage" zahlen Haushalte und Mittelstand für die Entlastung der Industrie bei den Netzentgelten. Experten erwarten 2013 eine Steigerung der Umlage, die sich derzeit auf 0,151 Cent pro Kilowattstunde beläuft.

Zusätzlich müssen Stromkunden ab 2013 auch noch eine Art Haftpflicht-Versicherung für neue Stromleitungen auf See in Höhe von 0,25 Cent pro Kilowattstunde zahlen. Das unternehmerische Risiko bei der Netzanbindung von Meeres-Windparks wird auf die Verbraucher abgewälzt, kritisiert LichtBlick.

Quelle: LichtBlick AG (ots)

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