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Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe im Dezember 2023: +8,9 % zum Vormonat

Archivmeldung vom 06.02.2024

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 06.02.2024 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Statistisches Bundesamt
Statistisches Bundesamt

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der reale (preisbereinigte) Auftragseingang im Verarbeitenden Gewerbe ist nach vorläufigen Angaben des Statistischen Bundesamtes (Destatis) im Dezember 2023 gegenüber November 2023 saison- und kalenderbereinigt um 8,9 % gestiegen. Im weniger volatilen Dreimonatsvergleich lag der Auftragseingang von Oktober bis Dezember 2023 um 0,1 % höher als in den drei Monaten zuvor. Der Auftragseingang ohne Großaufträge fiel im Dezember 2023 um 2,2 % gegenüber dem Vormonat.

Im November 2023 blieb der Auftragseingang nach Revision der vorläufigen Ergebnisse unverändert gegenüber Oktober 2023 (vorläufiger Wert +0,3 %). Im Gesamtjahr 2023 sanken die Auftragseingänge kalenderbereinigt um 5,9 % gegenüber dem Vorjahr. Einen Zuwachs verzeichnete hingegen der Sonstige Fahrzeugbau - dazu zählen unter anderem der Bau von Flugzeugen, Schiffen und Zügen.

Innerhalb des Verarbeitenden Gewerbes ist der starke Anstieg im Dezember 2023 auf ein sehr hohes Volumen an Großaufträgen in einer Reihe von Branchen zurückzuführen. Insbesondere wurden außergewöhnlich viele Flugzeuge bestellt. Im Bereich des sonstigen Fahrzeugbaus (Flugzeuge, Schiffe, Züge etc.) waren die Auftragseingänge im Dezember 2023 mehr als doppelt so hoch (+110,9 %) wie im Vormonat. Zusätzlich wirkten sich Großaufträge in den Bereichen Herstellung von Metallerzeugnissen (+18,0 %) und Herstellung von elektrischen Ausrüstungen (+38,7 %) positiv auf das Gesamtergebnis aus. In den gewichtigen Bereichen Automobilindustrie (-14,7 %), Maschinenbau (-5,3 %) und chemische Industrie (-3,7 %) ging der Auftragseingang hingegen zurück.

Bei den Investitionsgütern (+10,9 %) sowie bei den Vorleistungsgütern (+8,3 %) ist der Auftragseingang im Dezember 2023 gegenüber dem Vormonat gestiegen. Im Bereich der Konsumgütern ergab sich ein Rückgang um 1,3 %.

Die Inlandsaufträge stiegen um 9,4 %. Die Auslandsaufträge stiegen um 8,5 %, wobei sich die Aufträge aus der Eurozone um 34,5 % erhöhten und die Aufträge von außerhalb der Eurozone um 7,5 % zurückgingen.

Gesamtjahr 2023: Gut ein Drittel mehr Aufträge im Sonstigen Fahrzeugbau als im Vorjahr

Im Gesamtjahr 2023 waren die Auftragseingänge im Verarbeitenden Gewerbe kalenderbereinigt um 5,9 % niedriger als im Vorjahr. Dabei gingen die Auftragseingänge bei den Vorleistungsgütern stärker zurück als bei den Investitionsgütern. Zu den Vorleistungsgütern gehören etwa chemische Erzeugnisse, Metalle, Papier oder elektrische Bauteile. Investitionsgüter sind zum Beispiel Maschinen, Fahrzeuge oder Produktionsanlagen.

Bei den Vorleistungsgütern gingen die Auftragseingänge vor allem im Verlauf des 1. Halbjahrs 2023 deutlich gegenüber dem 1. Halbjahr 2022 zurück, in der zweiten Jahreshälfte fielen sie dann nur noch leicht gegenüber dem Vorjahreszeitraum. In der chemischen Industrie war im 2. Halbjahr 2023 sogar eine leicht positive Entwicklung der Auftragseingänge zu beobachten. Im gesamten Jahr 2023 waren die Auftragseingänge bei den Vorleistungsgütern kalenderbereinigt 8,7 % niedriger als im Jahr 2022.

Im Bereich der Investitionsgüter lagen die Auftragseingänge im Jahr 2023 um 3,8 % niedriger als im Vorjahr. In den beiden größten Investitionsgüterbranchen Automobilindustrie (-4,5 %) und Maschinenbau (-11,9 %) sanken die Auftragseingänge dabei überdurchschnittlich. Demgegenüber profitierte der Sonstige Fahrzeugbau insbesondere in den Monaten Februar, Juni und Dezember 2023 von außergewöhnlich hohen Großaufträgen. Dadurch verzeichnete der Sonstige Fahrzeugbau im Jahr 2023 gut ein Drittel (+34,7 %) mehr Auftragseingänge als im Vorjahr und war damit im Vorjahresvergleich der einzige Bereich des Verarbeitenden Gewerbes mit einem Anstieg der Auftragseingänge.

Umsatz im Dezember 2023 um 0,1 % niedriger als im Vormonat

Der reale Umsatz im Verarbeitenden Gewerbe war nach vorläufigen Angaben im Dezember 2023 saison- und kalenderbereinigt 0,1 % niedriger als im Vormonat. Im Vergleich zum Vorjahresmonat Dezember 2022 war der Umsatz kalenderbereinigt 3,1 % geringer. Für November 2023 ergab sich nach der Revision der vorläufigen Ergebnisse ein Rückgang von 0,7 % gegenüber Oktober 2023, das vorläufige Ergebnis wurde damit bestätigt.

Im Gesamtjahr 2023 lag der Umsatz kalenderbereinigt 0,3 % höher als im Vorjahr.

Methodische Hinweise:

In allen Meldungen zu Konjunkturindikatoren sind die unterschiedlichen Vergleichszeiträume zu beachten. Im Fokus der Konjunkturbeobachtung steht der Vergleich der kalender- und saisonbereinigten Werte zum Vormonat/Vorquartal. Hieraus lässt sich die kurzfristige konjunkturelle Entwicklung ablesen. Der kalenderbereinigte Vorjahresvergleich dient einem längerfristigen Niveauvergleich und ist von saisonalen Schwankungen und Kalendereffekten unabhängig. Im Zuge der Corona-Krise und des Kriegs in der Ukraine kann es zu sehr unterschiedlichen Ergebnissen im Vormonats-/Vorquartalsvergleich und Vorjahresvergleich kommen.

Auftragseingänge und Umsätze im Verarbeitenden Gewerbe werden in der Gliederung der "Klassifikation der Wirtschaftszweige, Ausgabe 2008 (WZ 2008)" erfasst und ausgewertet. Dabei werden die Auftragseingänge nur in ausgewählten Wirtschaftszweigen des Verarbeitenden Gewerbes erhoben. Die Veränderungsraten basieren auf den preisbereinigten Indizes des Auftragseingangs- und Umsatzindexes im Verarbeitenden Gewerbe. Das durchschnittliche Ergebnis im Jahr 2015 wird dabei als Basis des Index verwendet und auf 100 Indexpunkte festgelegt (2015 = 100). Die Saison- und Kalenderbereinigung erfolgte mit dem Verfahren X13 JDemetra+.

Der Wirtschaftszweig "Herstellung von Kraftwagen und Kraftwagenteilen" (WZ 29) wird in dieser Pressemitteilung als "Automobilindustrie" bezeichnet. Der Wirtschaftszweig "Herstellung von chemischen Erzeugnissen" (WZ 20) wird in dieser Pressemitteilung als "chemische Industrie" bezeichnet.

Quelle: Statistisches Bundesamt (ots)

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