Deutsche Bank hält EZB-Leitzinserhöhung für zu gering
Archivmeldung vom 09.09.2022
Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 09.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.
Freigeschaltet durch Sanjo BabićStefan Schneider, Chefvolkswirt für Deutschland der Deutsche Bank Research, hält die Erhöhung des Leitzinses durch die EZB für unzureichend. "Mit demnächst wohl zweistelligen Inflationsraten in der Eurozone wird die EZB bis in das nächste Jahr hinein die Zinsen kräftig anheben müssen", sagte er der "Bild". "Daran wird auch eine drohende Rezession wenig ändern."
Trotz der nun zu erwartenden Erhöhung der Sparzinsen werde sich das Sparen auch weiterhin nicht lohnen, sagte Schneider weiter: "Sparzinsen dürften sich mit dem heutigen Zinsschritt etwas weiter von null wegbewegen. Bei einer Inflationsrate, die in den nächsten Monaten an der 10-Prozent-Marke kratzen könnte, werden Spareinlagen aber weiterhin mit einem erheblichen realen Wertverlust einhergehen." Andererseits würden die Kosten für Kredite weiter steigen, sagte Schneider der Zeitung. "Da die EZB beabsichtigt, auch bei den nächsten Sitzungen die Leitzinsen kräftig anzuheben, dürften die Finanzierungskosten im Wohnungsbau weiter anziehen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur