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Ifo-Ökonom: Coronavirus könnte Weltwirtschaft "zum Erliegen bringen"

Archivmeldung vom 29.02.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 29.02.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: fotoART by Thommy Weiss / pixelio.de
Bild: fotoART by Thommy Weiss / pixelio.de

Das Coronavirus könnte nach Ansicht des Ökonoms Timo Wollmershäuser vom Münchner Ifo-Institut für Wirtschaftsforschung die globale Wirtschaft in die Knie zwingen. "Das Coronavirus hat das Potenzial, die Weltwirtschaft zum Erliegen zu bringen", sagte Wollmershäuser dem Nachrichtenportal T-online.

Schon jetzt bekämen auch deutsche Unternehmen die wirtschaftlichen Auswirkungen des Virus zu spüren, so der Leiter der Konjunkturprognose am Ifo-Institut. Auch die Politik müsse deshalb reagieren. "Die Bundesregierung sollte Unternehmen unter die Arme greifen, die wegen des Coronavirus Produktionsausfälle haben. Eine geeignete Maßnahme wäre eine Ausweitung des Kurzarbeitergeldes", sagte Wollmershäuser. Er rechnet damit, dass sich Lieferengpässe durch Produktionsausfälle in China spätestens im April auch in Deutschland bermerkbar machen werden. "Dann müssen wir darüber reden, ob der Staat das Kurzarbeitergeld auch zahlt, wenn die Auftragsbücher eigentlich voll sind. Sinnvoll wäre es", so der Ökonom.

Corona-Virus gefährdet Wirtschaft: Lindner fordert Akutmaßnahmen

Angesichts der Corona-Krise hat FDP-Chef Christian Lindner die Bundesregierung eindringlich zur Stabilisierung der Wirtschaft aufgerufen. Die Regierung solle "umgehend Akutmaßnahmen einleiten, damit die Krise nicht voll auf die Wirtschaft durchschlägt", sagte Lindner den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). "Es muss Entlastung geben bei Soli, Stromsteuer und Bürokratie. Das ist jetzt dringender denn je." Auch eine flexible Form der Kurzarbeit gehöre dazu. Vor allem aber brauche die Corona-Krise "eine koordinierte europäische Antwort auf allen Feldern", verlangte Lindner. "So wie sich die EU-Gesundheitsminister eng abstimmen, müssen das auch die EU-Wirtschafts- und Finanzminister tun." Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), Marcel Fratzscher, riet zu einem Konjunkturprogramm.

"Die Bundesregierung sollte ein Konjunkturpaket auflegen, das zum einen klaren Impuls für öffentliche Investitionen gibt und zum zweiten Unternehmen hilft, Arbeitsplätze zu sichern - auch über eine Ausweitung des Kurzarbeitergelds", sagte Fratzscher den Funke-Zeitungen. Zudem sollte sich die Bundesregierung "jetzt endlich von der schwarzen Null verabschieden". Gabriel Felbermayr, Präsident des Kieler Instituts für Weltwirtschaft (IfW), forderte die Politik auf zu prüfen, "ob die Kurzarbeiterregelungen ausreichend sind und ob Banken genügend Überbrückungskredite für Unternehmen bereitstellen, die vorübergehend betroffen sind" – und gegebenenfalls nachzusteuern. Die Folgen der Epidemie, wie sie bisher verlaufe, kosteten Deutschland "ganz grob 0,2 Prozentpunkte Wachstum in diesem Jahr", rechnete Felbermayr vor. Aber es sei völlig unklar, wie sich die Situation weiterentwickle. "Legt der Virus auch Europa lahm, sind die Wachstumseinbußen sicherlich deutlich höher."

Coronavirus: Wehrbeauftragter sieht Bundeswehr "weniger gefährdet"

Die Bundeswehr ist trotz ihrer Größe von über 260.000 Soldaten und Zivilbeschäftigen nach Ansicht des Wehrbeauftragten Hans-Peter Bartels (SPD) bei einer Corona-Epidemie "strukturell eher weniger gefährdet als andere Teile der Gesellschaft". Das berichten die zeitungen der Funke-Mediengruppe (Samstagausgaben). Bartels verwies auf das gut organisierte Meldewesen und den "höchst kompetenten" Sanitätsdienst. "Er ist relativ groß und qualitativ international durchaus das Maß der Dinge" und könne im äußersten Fall Amtshilfe leisten. "Klar, im Kampfraum eines Schützenpanzers sitzt man eng beieinander", sagte der Wehrbeauftragte. In der Kasernierung sieht er hingegen keinen zusätzlichen Risikoherd. Dass alle Soldaten miteinander in den Kasernen untergebracht wären, sei heute eher die Ausnahme. "Es schlafen längst nicht alle Soldaten in den Kasernen. Die meisten pendeln nach Hause", so der SPD-Politiker. Bisher wurde ein Fall gemeldet, ein Soldat der Flugbereitschaft hatte sich mit dem Virus infiziert.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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