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Führende Ökonomen warnen vor Risiken für Finanzsystem

Archivmeldung vom 10.12.2019

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2019 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Ökonomen & Wachstumswahn (Symbolbild): In einer Gesellschaft mit Zinssystem muß die Wirtschaft innerhalb von 100 Jahren in die Unendlichkeit Wachsen um die Zinsen bedienen zu können.
Ökonomen & Wachstumswahn (Symbolbild): In einer Gesellschaft mit Zinssystem muß die Wirtschaft innerhalb von 100 Jahren in die Unendlichkeit Wachsen um die Zinsen bedienen zu können.

Bild: Unbekannt / Eigenes Werk

Führende Ökonomen zeigen sich besorgt über mögliche Risiken für das Finanzsystem. Clemens Fuest, Leiter des Müncher Ifo-Instituts, warnte gegenüber den Zeitungen der Funke-Mediengruppe (Dienstagsausgaben) davor, dass "wir derzeit auf den Finanz- und Immobilienmärkten teilweise blasenartige Entwicklungen haben, die irgendwann zu starken Gegenbewegungen führen werden".

Wann diese Gegenbewegungen eintreten würden, sei "nicht zuverlässig vorhersagbar". Auch sieht der Leiter der Münchener Forschungseinrichtung Risiken bei einem Einbruch der chinesischen Wirtschaftsentwicklung. Ein solcher Einbruch würde "Schockwellen um den Globus schicken, die auch Europa hart treffen". Auch die Wirtschaftsweise im Sachverständigenrat der Bundesregierung, Isabel Schnabel, zeigte sich besorgt: "Bedenklich ist, dass die wirtschaftliche Dynamik zurückgegangen ist, dass also weniger Unternehmen gegründet werden und auch weniger aus dem Markt ausscheiden", sagte die von der Bundesregierung nominierte Kandidatin für den Posten als Exekutivdirektorin bei der Europäischen Zentralbank (EZB).

Diese Entwicklung sei "schädlich für das langfristige Wachstumspotenzial der Wirtschaft". Henning Vöpel, Direktor des Hamburgischen Weltwirtschaftsinstitut (HWWI), sieht die Situation bei den Banken als "angespannt". Den Zeitungen der Funke-Mediengruppe sagte Vöpel: "Selbst die Bundesbank und die EZB sagen, dass wir es in der Geldpolitik derzeit mit Übertreibungen und Verzerrungen zu tun haben. Das wird an der manipulativen Wirkung der Geldpolitik auf den Zinssatz und am Aufkauf von Unternehmensanteilen deutlich."

Laut dem Hamburger Ökonom steht einigen deutschen Banken eine schwere Zeit bevor. "Die Zinsmarge bleibt extrem gering, man kann sich in der derzeitigen Phase kaum konsolidieren oder gesund schrumpfen. Hinzu kommen Regulierung und Digitalisierung, die die Banken auch strukturell stark unter Druck setzen", sagte Vöpel. Auch der Bundesregierung sei das Szenario einer möglichen Krise präsent. "Deshalb hält sich Deutschland auch mit anderen Euro-Ländern derzeit so zurück, wenn es um das Thema Bankenrettung geht", sagte Vöpel.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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