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Baugewerbe: Preisentwicklung für Bauleistungen drückt auf die Nachfrage

Archivmeldung vom 25.08.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 25.08.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Baustelle Stuttgart 21
Baustelle Stuttgart 21

Bild: "obs/SWR - Südwestrundfunk/Alexander Schweitzer"

Nach den heute veröffentlichen Zahlen des Statistischen Bundesamtes haben die Auftragseingänge im Bauhauptgewerbe im Juni real um ca. 13 % gegenüber dem Vorjahreswert nachgegeben. Besonders deutlich fällt dabei der Rückgang im Hochbau mit ca. 18 % aus, dabei im Wohnungsbau mit ca. 17 %, aber auch der Straßenbau erreicht mit ca. -11 % nicht annähernd den Vorjahreswert. Das Auftragsvolumen liegt im ersten Halbjahr insgesamt bei 51 Mrd. Euro, was einem nominalen Zuwachs von ca. 12 % entspricht, real einem Rückgang um ca. 3 %.

"In den letzten Monaten haben sich schon bei der Beantragung von Baugenehmigungen im Wohnungsbau deutliche Bremsspuren gezeigt. Insbesondere der Eigenheimbau ist von der Preis- und Zinsentwicklung gezeichnet. Während institutionelle Anleger ihre Projekte zu Ende bringen, stoßen die privaten Häuslebauer mit ihren Budgets zunehmend an Grenzen. Und die Förderkulisse für das kommende Jahr ist nicht annähernd bekannt. Hier werden wir in den nächsten Monaten noch deutliche Einschläge sehen." So Felix Pakleppa, Hauptgeschäftsführer des ZDB zu den aktuellen Meldungen. "Mehr und mehr Projekte werden infrage gestellt. Zu den ausbleibenden Aufträgen kommen Stornierungen hinzu." Nach Daten des ifo-Institutes liegen die Stornierungsmeldungen im Wohnungsbau in den letzten Monaten bei 10 % bis 15 %, vor einem Jahr lagen sie nur bei 2 %.

Pakleppa weiter: "Der Wohnungsneubau wird vor allem durch einen Mix aus steigenden Materialpreisen, fühlbar gestiegenen Zinsen, der hohen Inflation und der deutlich zurück gefahrenen Förderung stark belastet. Dadurch rückt das Ziel, im Jahr 400.000 Wohnungen zu errichten, in weite Ferne.

Trotz hoher Nachfrage droht die Baukonjunktur ausgebremst zu werden. Investitionen brauchen aber Sicherheit und Stabilität. Beides ist derzeit nicht vorhanden. Und wir brauchen Entlastung an der Preisfront und keine weiteren Belastungen. Gerät die Baukonjunktur außer Tritt, geht die wichtigste Stütze der Konjunktur insgesamt verloren.

Die stark gestiegenen Energiepreise belasten nicht nur die Bürgerinnen und Bürger zunehmend, sondern auch die heimische Wirtschaft, die es aufgrund der hohen Energiekosten immer schwerer hat, wettbewerbsfähig Waren und Dienstleistungen anzubieten. Will man aber Bürger und Wirtschaft bei den Energiekosten entlasten, ist eine Erhöhung der CO2- Umlage zum Januar 2023 widersinnig.

Die Preise für Baumaterialien bewegen sich auf einem historisch hohen Niveau. Der Erzeugerpreisindex für Baustahl liegt noch immer gut 23 % über Vorjahresniveau. Auch hierzulande gewonnene oder produzierte mineralische Baustoffe kosten aufgrund der hohen Energiepreise derzeit 15 % mehr als vor einem Jahr. Das wiederum treibt die Baupreise." So Pakleppa abschließend.

Ausweislich der Daten des Statistischen Bundesamtes haben die Unternehmen des Bauhauptgewerbes in den Unternehmen mit 20 und mehr Beschäftigten im ersten Halbjahr des Jahres 2022 ca. 46,5 Mrd. Euro umgesetzt. Dies entspricht einer nominalen Steigerung um ca. 12,6 % und real einem Rückgang um 2,7 % zum Vorjahresniveau. Trotz einknickender Nachfrage halten die Unternehmen am Fachkräfteaufbau fest. Der Zuwachs liegt zum Halbjahr bei ca. 10.000 Beschäftigten.

Quelle: ZDB Zentralverband Dt. Baugewerbe (ots)

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