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Mittelstand erwartet Finanzkrise durch Auslaufen von Mezzanine-Programmen

Archivmeldung vom 15.12.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Grafik: obs/RölfsPartner
Grafik: obs/RölfsPartner

Viele mittelständische Unternehmen befürchten eine erneute Finanzkrise, wenn 2011 die ersten Mezzanine-Programme auslaufen - das ergibt eine aktuelle RölfsPartner Studie. Immerhin handelt es sich allein in Deutschland zwischen 2011 und 2014 um ein Rückzahlungsvolumen von geschätzten 4,4 Milliarden Euro.

Umso erstaunlicher ist es, dass sich nur 18 Prozent der Unternehmen um die eigene Rückzahlungsfähigkeit sorgen und lediglich 32 Prozent bereits Maßnahmen ergriffen oder auch nur geplant haben, um die Rückzahlung sicherzustellen. "Wir haben eine große Diskrepanz zwischen dem grundsätzlichen Problembewusstsein und dem Gefühl der eigenen Betroffenheit festgestellt", so Arndt Rautenberg, Sprecher der Geschäftsführung der RölfsPartner Management Consultants und Autor der Studie.

Dabei sind bereits 23 Prozent der Mezzanine-Kredite ausgefallen. Experten sprechen daher davon, dass viele Unternehmen gar kein Geld hätten bekommen dürfen. Laut RölfsPartner Studie wurde bei 86 Prozent der Befragten vor Mittelvergabe keine Due Diligence durchgeführt und nur 71 Prozent haben ein Reportingsystem, das die Mezzanine-Geber quartalsweise informiert.

Trotz der Rückzahlungsproblematik ist die überwiegende Zahl der befragten Finanzchefs mit Mezzanine als alternativem Finanzierungsinstrument zufrieden. "83 Prozent empfinden die Konditionen als fair, und 82 Prozent sprechen von einem positiven Kosten-Nutzen-Verhältnis", erklärt Dr. Gunnar Binnewies, Co-Autor der Studie. "Da der Markt für Standard-Mezzanine jedoch eingebrochen ist, müssen alternative Finanzierungsformen gefunden werden."

"Unternehmen müssen sich frühzeitig um eine Anschlussfinanzierung kümmern und das Gespräch mit ihren Mezzanine-Gebern suchen", so Arndt Rautenberg, der zudem das RölfsPartner Competence Center Transactions leitet. "Denn es existieren zahlreiche Optionen für eine Folgefinanzierung, die individuell auf das jeweilige Unternehmen zugeschnitten sein muss. Diese reichen von Bankkrediten und Landesbürgschaften über Sale-and-Lease-Back-Programme bis hin zur Ausgabe von Anleihen oder der Inanspruchnahme von Private Equity."

Dass gerade mittelständische Unternehmen Vorbehalte gegenüber Private Equity haben, hält der Transaktionsspezialist für nicht nachvollziehbar: "Bis auf sehr wenige Ausnahmen sind Finanzinvestoren professionelle und konstruktive Begleiter der Entwicklung mittelständischer Unternehmen - das belegt auch unsere Projekterfahrung", so Rautenberg. Zudem strebten zahlreiche Private Equity-Häuser Minderheitsbeteiligungen an. "Da sehe ich große Chancen, insbesondere für mittelständische Familienunternehmen, die die operative Unter-nehmensführung behalten wollen."

Datenbasis: RölfsPartner hat für die Studie mehr als 50 Interviews, davon 20 Tiefeninterviews, mit Entscheidungsträgern betroffener Unternehmen, Banken und Private-Equity-Häuser geführt.

Quelle: RölfsPartner

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