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BER droht offenbar neuer Zeitverzug

Archivmeldung vom 22.01.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.01.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
BER: Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“
BER: Flughafen Berlin Brandenburg „Willy Brandt“

Foto: Olaf Tausch
Lizenz: GFDL
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Für den BER wird es schwierig, Firmen für den Weiterbau zu mobilisieren. In einem internen Bericht der Flughafengesellschaft aus dem vierten Quartal 2013, der dem RBB vorliegt, wurde das Thema Firmenmobilisierung als Top-Risiko höchsten Ranges bewertet. Es sei "sehr wahrscheinlich", dass Probleme mit den Firmen zu einer Verzögerung von mehr als 6 Monaten führen, heißt es da. Das Thema rangiert in dieser Risikobewertung noch vor den technischen Problemen mit Entrauchung und Verkabelung.

Zeitgleich liegt die Flughafengesellschaft mit zahlreichen Firmen im Streit wegen knapp 2000 nicht bezahlter Nachtragsforderungen. In der Summe geht es laut den internen Unterlagen um mehr als 400 Millionen Euro für nachträglich erbrachte oder geänderte Leistungen. Da die Mehrheit der Aufträge am BER an Firmen in der Region vergeben wurden, dürfte es sich zu großen Teilen um Unternehmen aus Berlin und Brandenburg handeln. Sie beklagen eine schleppende Bearbeitung ihrer Forderungen und immer wieder wechselnde Ansprechpartner bei der Flughafengesellschaft. Viele Unternehmen warten bereits länger als ein Jahr auf Geld.

Der Berliner Rechtsanwalt Ralf Leinemann, der viele BER-Baufirmen vertritt, erklärt gegenüber dem RBB, dass die Verhandlungen mit der Flughafengesellschaft sehr zäh seien und dies Auswirkungen auf die Motivation der Bauunternehmen habe.

Der verkehrspolitische Sprecher der CDU Brandenburg, Rainer Genilke, sagte dem RBB, man müsse natürlich alle Forderungen gründlich prüfen, aber eine Prüfungsfrist von über 12 Monaten sei nicht akzeptabel. Das sei definitiv ein K.O.-Kriterium für die dort arbeitenden Unternehmen.

Nach RBB Informationen plant die Flughafengesellschaft von vornherein, nur etwa die Hälfte der geforderten Gelder auszuzahlen. Diese Berechnungen werden in dem Papier mit Erfahrungswerten und mit teilweise fehlenden Nachweisen in den Nachtragsunterlagen begründet. Ob die Flughafengesellschaft bei den offenen Nachträgen im Kostenrahmen bleibt, ist unklar. Trotz Nachfrage bei der Flughafengesellschaft erhielt der RBB dazu keine Information.

Der Vorsitzenden des BER-Untersuchungsausschusses im Berliner Abgeordnetenhaus, Martin Delius (Piraten), sieht Auswirkungen für das Zeit- und Kostenmanagement und geht davon aus, dass der neue Hautstadtflughafen auch 2015 nicht fertig wird.

Quelle: Rundfunk Berlin-Brandenburg (rbb) (ots)

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