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Wie wehrfähig sind Arbeitgeber? 84 % ohne Notfallplan

Freigeschaltet am 02.09.2025 um 08:14 durch Sanjo Babić
(Symbolbild)
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Bild: copyright free / Eigenes Werk

Der Ukraine-Krieg hat eine Diskussion über deutsche Truppen als Sicherheitsgarantien entfacht. Im Rahmen seiner NATO-Beitragsverpflichtungen muss Deutschland zusätzliche Truppen aufbauen. Doch woher kommen die wehrfähigen Menschen, die Deutschland und Europa schützen sollen? Die 49.200 Reservisten und 181.556 Soldaten und Soldatinnen in Uniform reichen dafür kaum aus.

Im Ernstfall braucht es wehrfähige Menschen, die derzeit in Wirtschaft und Verwaltung arbeiten. Genau hier beginnt die Verantwortung der Arbeitgeber: Aktuelle Personalstrategien berücksichtigen weder die Erfassung von Reservisten noch die Festlegung eines Unabkömmlichkeitsstatus.

Eine Analyse von ArbeitgeberGold hat gezeigt, dass 84 % der Arbeitgeber auf diesen Krisenfall gar nicht vorbereitet sind, die übrigen nur unzureichend. Grundlage bildeten dabei eigene Auswertungen von 400 Geschäftsberichten mittelständischer Unternehmen und DAX-Konzernen sowie 120 offiziellen Haushalts- und Personalunterlagen öffentlicher Verwaltungen. Ergänzt wurde die Untersuchung durch interne HR-Strukturerhebungen.

Studienergebnisse: So trifft es Arbeitgeber im Ernstfall

  • Zwei Drittel aller Arbeitgeber hängen an MINT-Fachkräften - diese Gruppe (70% Männer, 25-44 Jahre) wäre im Krisenfall als Erste betroffen.
  • Fehlen nur 10% in Fertigung, IT, Engineering, ÖPNV und Verwaltung steigt das Risiko für Systemausfälle überproportional an.
  • Bis zu 20 % Umsatzeinbruch droht dem Mittelstand durch Produktionsstillstand und Lieferkettenrisiken.
  • Fast 80 % der Verwaltungen sind von wenigen IT-Schlüsselpersonen abhängig. Fällt ein Administrator aus, kommt es zu massiven Störungen, im Falle einer Einberufung verschärft sich dieses Risiko.

Fazit: Kein untersuchtes Unternehmen und keine Verwaltung sind ausreichend vorbereitet. Fehlendes HR-Risikomanagement macht Organisationen verwundbar. Während Corona half die Einstufung als "systemrelevant". Im Ernstfall einer Einberufung greift diese Logik nicht - ausschlaggebend sind ausschließlich Wehrfähigkeit und Abrufpotenzial.

Notwendige Maßnahmen

  • Szenario Planung: Abruf-Szenarien (10 %, 20 %, 30 %) bei Personalabzug simulieren.
  • Unabkömmlichkeitsplanung (UK-Pläne): Schlüsselpositionen früh identifizieren.
  • Vertretungsmodelle: Redundanzen aufbauen, mindestens zwei Stellvertreter je kritischem Prozess.
  • Reservisten- und Risiko-Monitoring: Wehrdienstfähigkeit systematisch im HR-Controlling erfassen.
  • Kommunikation & Governance: "Krisenstab Personalrisiken" im Management verankern.

"Wer heute nicht vorsorgt, riskiert teure Engpässe und im Ernstfall den Kontrollverlust über seine Organisation." Zitat Peer Bieber

Quelle: ArbeitgeberGold GmbH (ots)

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