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Nokia: Neue Strategie wichtiger als neuer Chef

Archivmeldung vom 11.09.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.09.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Nokia Logo
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Erstmals seit dem Verkauf der verlustreichen Handysparte an Microsoft hat sich der Interimschef von Nokia, Risto Siilasmaa, zur Zukunft des finnischen Konzerns geäußert: Eine neue Strategie sei demnach wichtiger als ein neuer Vorstandsvorsitzender - der zudem nicht zwingend ein Finne sein müsse.

"Wir suchen bereits nach einem Vorstandsvorsitzenden und sind offen für interne wie externe Kandidaten. Dabei geht es um Kompetenz, die Nationalität ist zweitrangig", sagte Siilasmaa der Wochenzeitung "Die Zeit". Bis vor einer Woche wurde Nokia noch von Stephen Elop geführt. Der Kanadier war der erste Nicht-Finne an der Firmenspitze. "Zuerst werden wir die neue Strategie detailliert ausarbeiten und unsere Organisationsstruktur darauf ausrichten. Dann erst werden wir uns für einen geeigneten Vorstandschef entscheiden und schließlich die Finanzen ordnen", erklärte Siilasmaa.

Insgesamt sei Nokia mit dem Verkauf des Handygeschäfts sehr zufrieden. "Finanziell stehen wir nun sehr viel besser da", sagte er. "Unsere verbliebenen Geschäftsbereiche sind ausnahmslos profitabel, wir haben wieder Geld für Investitionen. Unser Kreditrating sollte sich nun wieder deutlich verbessern."

Nokia will sich auf Vernetzung von Fahrzeugen konzentrieren

Der finnische Technologiekonzern Nokia will sich nach dem Verkauf seiner Handysparte an Microsoft auch auf die Vernetzung von Fahrzeugen konzentrieren. Gegenüber der "Zeit" erläuterte Interimschef Risto Siilasmaa erstmals künftige Perspektiven für Nokia. "Wir haben im letzten Monat 23 Milliarden anonymisierter Datensätze aus Fahrzeugen analysiert", sagte Siilasmaa, "und die Datenmenge wächst monatlich um zehn Prozent".

Nokia will damit fest eingebaute Navigationssysteme füttern, die permanent mit Verkehrsinformationen in Echtzeit versorgt werden. Diese können so Staus erkennen und zugleich Fahrzeugdaten wie Tankfüllung oder Batteriestand überwachen, eigenständig nach Tankstellen oder freien Parkplätzen suchen und Routenvorschläge entsprechend anpassen. Fest eingebaute Navigationssysteme seien mobilen Geräten und Smartphones weit überlegen, wenn es um die Bewältigung riesiger Datenmengen gehe, ergänzte Michael Halbherr, der im Konzernvorstand von Nokia für die "Here" genannten Kartendienste zuständig ist. "In fünf bis sechs Jahren werden in den Industrieländern alle Neuwagen ein fest eingebautes Navigationssystem haben", glaubt er. Spätestens selbstfahrende Autos bräuchten mehr als ein Mobiltelefon auf der Ablage, um ohne Schaden durch den Verkehr zu kommen, sagte Halbherr: "Oder glauben Sie ernsthaft, dass Samsung und Apple die Verantwortung für ein fahrendes Auto übernehmen wollen?"

Der Name Nokia wird aber womöglich nicht in den Autos auftauchen. "Nokia wird als Marke weiterleben", sagte Siilasmaa, "aber in der Automobilindustrie entscheiden die Hersteller, welcher Markenname in ihren Fahrzeugen zu sehen sein wird." Die Konkurrenz durch den Internetkonzern Google, der ebenfalls an vernetzten Autos arbeitet, sieht Siilasmaa hingegen gelassen. "Mit Fahrzeugdaten umzugehen ist sehr sensibel. Dabei geht es nicht um Coolness", sagte er.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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