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IWH sieht langfristigen Angleichungstrend der Löhne in Deutschland

Freigeschaltet am 01.09.2025 um 13:40 durch Sanjo Babić
Hellsehen, Prognose, Raten, Vermuten, Virologe (Symbolbild)
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Bild: Copyright free / Eigenes Werk

Die Löhne in Ostdeutschland sind in den vergangenen knapp 20 Jahren deutlich stärker gewachsen als in Westdeutschland. Das ergab eine Analyse des Leibniz-Instituts für Wirtschaftsforschung Halle (IWH), die am Montag veröffentlicht wurde. Das Institut entgegnet damit anderslautenden Darstellungen vom Wochenende: Diese basierten auf einem kurzfristigen Sondereffekt.

Seit 2007 sind die Löhne in Ostdeutschland um rund 79 Prozent gestiegen, in Westdeutschland dagegen um 61 Prozent. Das verdeutlicht laut IWH, dass die Löhne im Osten in den vergangenen Jahrzehnten deutlich stärker gewachsen sind als im Westen. Auch die verfügbaren Einkommen der privaten Haushalte haben sich klar angenähert. Anfang der 1990er-Jahre lag das Ostniveau pro Einwohner bei rund 60 Prozent des Westens, heute sind es fast 90 Prozent.

"Der leichte Rückgang des Aufholtempos bei den Einkommen in den letzten drei Jahren ist Folge eines Sondereffekts", sagte IWH-Arbeitsmarktforscher Steffen Müller. Während der Pandemie sanken die verfügbaren Einkommen im Westen kurzfristig, im Osten stiegen sie weiter. Mit der anschließenden Erholung im Westen habe sich der Abstand rechnerisch etwas verschoben, doch im Vergleich zu den Jahren vor Corona habe der Osten weiter aufgeholt.

Die verbleibenden Einkommensunterschiede lassen sich laut IWH vor allem durch die im Durchschnitt geringere Produktivität ostdeutscher Unternehmen und den historischen Vermögensvorsprung westdeutscher Haushalte erklären. Dieser Produktivitätsrückstand schließt sich ebenfalls und bedeutet nicht, dass ostdeutsche Beschäftigte weniger leistungsfähig wären. Vielmehr ist es so, dass es in Westdeutschland viel mehr Zentralen von sehr großen Unternehmen gibt, die deutlich mehr in Forschung und Entwicklung investieren können.

"Dass die Einkommenslücke kleiner ist als die Lohnlücke, zeigt zugleich die ausgleichende Wirkung des Sozialstaats, der erheblich zur Angleichung beigetragen hat", sagte IWH-Ökonom Müller. Müller zieht ein eindeutiges Fazit: "Der Abstand zwischen Ost und West wächst nicht - er hat sich im Gegenteil erheblich verringert. Der langfristige Trend geht klar in Richtung weiterer Annäherung, auch wenn kurzfristige Schwankungen ein anderes Bild vermitteln können."

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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