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Ifo-Institut fordert Umstrukturierung deutscher Wirtschaft

Archivmeldung vom 13.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Clemens Fuest (2019)
Clemens Fuest (2019)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Germany Has a Divided Economy, Ifo President Fuest Says" / Eigenes Werk

Ifo-Präsident Clemens Fuest spricht sich für eine Umstrukturierung der deutschen Wirtschaft aus. "Deutschland braucht künftig eine Energieversorgung aus vielen verschiedenen Bezugsquellen, ein gezielteres Management von außenwirtschaftlichen Risiken und höhere Ausgaben für die Rüstung", so Fuest.

Fuest weiter: "All das wird die öffentlichen Finanzen stark beanspruchen und erfordert Reformen des öffentlichen Sektors." Das "Geschäftsmodell Deutschland" müsse verändert werden. Um all diese Herausforderungen zu bewältigen, sei eine stärkere Zusammenarbeit auf europäischer Ebene erforderlich, insbesondere bei der Rüstung. Deutschland müsse seine Gasversorgung teilweise auf Flüssiggas umstellen, was durch die Investitionen in die Häfen erhebliche Kosten bedeute. Nicht sicher sei, ob die dauerhaften Ausgaben für Gas in Deutschland langfristig stärker steigen als in anderen Ländern.

"Insgesamt ist damit zu rechnen, dass die Energiekosten in Deutschland zumindest für eine längere Übergangszeit stärker steigen als an vielen anderen Industriestandorten", schreibt der Ifo-Präsident in einer Veröffentlichung des Instituts. Das habe negative Folgen für Deutschland, was die Ansiedlung energieintensiver Industrien angehe. Außerdem müsse Deutschland künftig stärker darauf achten, kritische wirtschaftliche Abhängigkeiten zu vermeiden. Das gelte vor allem für Rohstoffimporte. Eine hohe Zuliefererkonzentration sei laut Fuest zu vermeiden. Die Gegenmaßnahmen von Unternehmen reichten von mehr Lieferanten über mehr Lagerhaltung bis hin zu mehr Recycling von Rohstoffen. Allerdings sei nicht gewährleistet, dass Vorkehrungen auf der Ebene einzelner Unternehmen aus volkswirtschaftlicher Perspektive zu besten Ergebnissen führten. "In jedem Fall ist die Vermeidung kritischer Abhängigkeiten mit Kosten verbunden", so Fuest.

Das sei aber besser als ein Rückbau der internationalen Wirtschaftsbeziehungen oder eine Beschränkung des Handels auf Demokratien westlichen Typs. Bei den zusätzlichen Rüstungsausgaben habe sich die Regierung dafür entschieden, sie zunächst durch staatliche Neuverschuldung zu finanzieren. "Mittelfristig wird man aber nicht darum herumkommen, zur Finanzierung der Rüstungsausgaben Steuern zu erhöhen oder Staatsausgaben in anderen Bereichen zu senken". Zu welchen Teilen die damit verbundenen Lasten durch Kürzungen oder Umstrukturierungen von Staatsausgaben einerseits oder höhere Steuern andererseits aufgefangen würden, müsse in den kommenden Jahren noch politisch verhandelt werden, so Fuest.

Quelle: dts Nachrichtenagentur


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