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Weitere Aussetzung der Insolvenzantragspflicht: Ohoven warnt vor "brandgefährlichem Irrweg"

Archivmeldung vom 02.09.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 02.09.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Mario Ohoven (2019)
Mario Ohoven (2019)

Bild: Screenshot Youtube Video: "Mario Ohoven zum neuen Soli-Modell am 21.08.19" / Eigenes Werk

Vor der Entscheidung des Bundeskabinetts über eine Verlängerung der Aussetzung der Insolvenzantragspflicht an diesem Mittwoch warnt Mario Ohoven, Präsident des Bundesverbands mittelständische Wirtschaft, die Politik vor einem "brandgefährlichen Irrweg". Gegenüber der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ) sagte er: "Es gibt bereits jetzt viele Betriebe, die marktwirtschaftlich nicht mehr rentabel sind oder es nie waren."

Dabei gehe es nicht um die von der Corona-Krise besonders betroffenen Branchen wie die Gastronomie, Hotellerie oder Veranstaltungswirtschaft, wo Ohoven eine gezielte Förderung für sinnvoll hält. Die Tatsache, dass die Zahl der Unternehmensinsolvenzen um mehr als 13 Prozent zurückgegangen sei, zeige für ihn jedoch, "dass mit den staatlichen Corona-Hilfen, dazu zählt auch die pauschale Verlängerung des Kurzarbeitergeldes, viele Unternehmen künstlich am Leben gehalten werden, die nicht mehr wettbewerbsfähig sind".

Die Pläne der Bundesregierung, das Aussetzen der Insolvenzantragspflicht zu verlängern, hält Ohoven für politisches Kalkül. "Das nährt in mir den Verdacht, dass die Politik versucht, die drohende massive Pleitewelle im Mittelstand so lange wie möglich aufzuschieben - am besten bis nach der Bundestagswahl."

Statt einer solchen Maßnahmen braucht es für Ohoven andere Schritte, um Unternehmen in der Krise unter die Arme zu greifen. "Es bedarf gezielter Maßnahmen, damit die Unternehmen Liquidität aufbauen können und der Mittelstand insgesamt entlastet wird", so Ohoven weiter. "Dazu gehören vor allem eine überfällige Reform der Unternehmensbesteuerung, die Möglichkeit von Verlustrückträgen für zwei, besser drei Jahre und die vollständige Abschaffung des Soli."

Auch die Wirtschaftsauskunftei Creditreform hatte vor Kurzem vor einer Verlängerung der Insolvenzantragspflicht gewarnt. Bis zu 800.000 Unternehmen könnten dadurch Gefahr laufen, zu sogenannten "Zombies" zu werden, sollte die Aussetzung bis März 2021 verlängert werden.

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)


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