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Studie: Wirtschaftlicher Abstieg Europas wird zur Gefahr für deutsche Industrie

Archivmeldung vom 27.12.2013

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 27.12.2013 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Doris Oppertshäuser
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de
Bild: Dieter Schütz / pixelio.de

Der Abstieg der klassischen Industrieländer in Westeuropa wird zu einer wachsenden Bedrohung für die deutsche Wirtschaft. Dies berichtet die Tageszeitung "Die Welt" (Samstagausgabe) unter Hinweis auf eine bislang unveröffentlichte Studie, die im Auftrag der Vereinigung der Bayerischen Wirtschaft (vbw) vom Institut der deutschen Wirtschaft Consult erstellt wurde.

"Der zunehmende Rückgang der Industrie in Europa ist für unsere heimischen Firmen von Nachteil, weil wichtige Kunden, Lieferanten und Kooperationspartner verlorengehen", warnen die Forscher. Danach hat bereits fast ein Drittel der Unternehmen einen wichtigen Kunden in Westeuropa verloren. Jede zehnte Firma beklagt den Wegfall von Lieferanten. Der Wegfall von Konkurrenten falle dagegen kaum ins Gewicht. Während die deutsche Industrie in den vergangenen Jahren ihre starke Stellung weiter ausgebaut habe, erleben laut Studie viele EU-Staaten wie Frankreich, Großbritannien oder Italien eine rasante Deindustrialisierung. In Frankreich werde beispielsweise nur noch jeder zehnte Euro in der Industrie verdient.

Hierzulande trägt die Industrie dagegen zu 22,3 Prozent zum Bruttoinlandsprodukt (BIP) bei. Da die Abhängigkeit der hiesigen Unternehmen von ausländischen Lieferanten und Kunden seit Mitte der neunziger Jahre sehr stark gewachsen ist, trifft der Niedergang der westeuropäischen Industrie jetzt aber zunehmend auch die deutsche Wirtschaft, warnen die IW-Ökonomen. Das gelte im besonderen Maße für die großen, international aufgestellten und forschungsintensiven Exportunternehmen, die maßgeblich für den wirtschaftlichen Erfolg Deutschlands verantwortlich seien, heißt es in der Untersuchung. Damit drohe die Deindustrialisierung in Europa eine Gefahr für das bisher so erfolgreiche Geschäftsmodell Deutschlands zu werden, so die Experten. Eine Befragung des IW unter den hiesigen Industriebetrieben zeigt, wie stark die Verflechtung mit Westeuropa ist. Danach hat rund ein Drittel der deutschen Unternehmen wichtige Kunden in Westeuropa und jedes vierte Unternehmen hat bedeutende Lieferanten. Knapp zwei Drittel der hiesigen Betriebe fürchten, dass ihre Wettbewerbsfähigkeit negativ beeinflusst werden würde, wenn ein Lieferant ihrer Lieferkette ausfiele.

Derzeit setze die deutsche Industrie vor allem auf westeuropäische Zulieferer. Allerdings erwarten die Unternehmen hier eine deutliche Verschiebung hin zu anderen Regionen, vor allem nach China. Schon 2016 sollen mehr Zulieferungen aus dem Rest der Welt als aus Westeuropa kommen, ergab die IW-Umfrage. Auch bei den Kunden wird in den Firmen mit einer ähnlichen Verschiebung zu Ungunsten der EU-Länder gerechnet. "Europa braucht eine Re-Industrialisierung", sagte vbw-Hauptgeschäftsführer Bertram Brossardt der "Welt". Davon würde auch Deutschland stark profitieren. Laut IW ist der Vorwurf, die deutsche Exportstärke verursache den westeuropäischen Volkswirtschaften Probleme, absurd. Da die Industrie innerhalb der EU so stark vernetzt sei, profitierten die anderen Länder vielmehr von der deutschen Exportstärke.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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