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Negativzins bei Unternehmensanleihen - EZB betreibt Wohlstandsdiebstahl

Archivmeldung vom 13.12.2016

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 13.12.2016 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de
Bild: Michael Staudinger / pixelio.de

Eine "Verzweiflungstat" nennt Prof. Dirk Meyer in seinem jüngsten Beitrag auf www.misesde.org die vom EZB-Direktorium getroffene Entscheidung, künftig auch Unternehmensanleihen anzukaufen. Er sieht diese darin begründet, dass der EZB die Optionen ausgehen: Der Leitzins kann nicht tiefer als Null gesenkt werden, der Einlagezinssatz ist mit -0,4 Prozent ebenfalls ausgereizt, da hier in etwa die Marke liegt, ab der die Barhaltung für Unternehmen lohnender ist. Zudem findet die EZB kaum mehr geeignete Staatsanleihen für ihre Aufkaufprogramme. Mehr als zwei Drittel der rund 6.000 Milliarden Euro Staatsanleihen des Euroraums weisen inzwischen eine negative Rendite aus.

Die Tätigkeit der EZB auf dem Markt für Unternehmensanleihen hat direkte Auswirkungen: Zum einen sinken die Renditen und zum anderen erhöht sich die Marktenge in diesem Sektor. Für klassische Käufer von Unternehmensanleihen wie Versicherer und Pensionsfonds bleiben dann nur mehr schlechtere Bonitätsklassen, die der EZB verwehrt sind - schlechter bewertete Unternehmen kommen also leichter an Geld. Im Kern wird hierdurch die Marktkontrolle außer Kraft gesetzt und durch zentralwirtschaftliche Entscheidungen des EZB-Rates ersetzt.

Auch wird Eigenkapital gegenüber Fremdkapital relativ teurer. Investitionen werden daher verstärkt mit Fremdkapital finanziert. So steigt aber das Unternehmensrisiko, da nun weniger Eigenkapital als Haftungskapital zur Verfügung steht. Auch rechnen sich bestimmte, komplett fremdfinanzierte Investitionen betriebswirtschaftlich, selbst wenn dadurch Verluste entstehen, solange der Negativzins diese Verluste überkompensiert. Volkswirtschaftlich aber entsteht ein Verlust, denn der Ressourceneinsatz wird nicht durch die Wertschöpfung wieder verdient. Dirk Meyers Urteil ist eindeutig: "Die EZB betreibt mit ihrer Politik Wohlstandsvernichtung."

"Tatsächlich ist die Politik der EZB in höchstem Maße schädlich", fügt Thorsten Polleit, Präsident des Ludwig von Mises Instituts Deutschland, an. "Fehlallokationen und Kapitalverzehr werden befördert, weil die EZB aus politischen Gründen die so dringend notwendigen Marktanpassungen zu verhindern sucht. Diese Anpassungen werden sich aber am Ende durchsetzen. Je länger die EZB sie mit ihrem 'funny money' aus der Druckerpresse verhindert, desto schmerzhafter werden die Anpassungen schließlich ausfallen."

Quelle: Ludwig von Mises Institut Deutschland e. V. (ots)

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