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Über 10.000 Steuer-Selbstanzeigen im ersten Halbjahr

Archivmeldung vom 10.08.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.08.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Bild: Kurt F. Domnik / pixelio.de
Bild: Kurt F. Domnik / pixelio.de

Die Angst deutscher Steuersünder entdeckt zu werden ist weiterhin überraschend groß. In den ersten sechs Monaten haben sich 10.512 Deutsche, die Schwarzgeld im Ausland hatten, selbst beim Finanzamt angezeigt. Dies ergab eine Umfrage der "Welt am Sonntag" unter den 16 Länder-Finanzministerien. "Das ist viel, und viel mehr als zu erwarten war", sagte der Vorsitzende der Steuergewerkschaft, Thomas Eigenthaler. Zwar gab es im Rekordjahr 2014 insgesamt rund 40.000 Selbstanzeigen.

Zu Jahresbeginn hatten Bund und Länder die Regeln für den Steuer-Ablasshandel mit dem Staat allerdings verschärft. Experten hatten deshalb nach dem Run auf die Finanzämter in 2014 für dieses Jahr einen viel deutlicheren Rückgang der Selbstanzeigen erwartet - einige hatten sogar einen Rückgang auf nahe Null prognostiziert. Schon jetzt gibt es mehr Selbstanzeigen als in den Jahren 2011 und 2012 insgesamt. Die anhaltend starke Strom an Anzeigen zeige, "wie groß das Problem mit Schwarzgeld im Ausland war und ist", sagt Eigenthaler.

Die meisten Selbstanzeigen gab es im ersten Halbjahr in NRW mit 2498, gefolgt von Baden-Württemberg mit 1505 und Bayern mit 1468. Seit dem Jahr 2010 haben sich bislang fast 120.000 reuige Steuersünder selbst angezeigt. NRW hat nach eigenen Angaben durch den Kauf von Steuerdaten bislang 1,8 Milliarden Euro zusätzlich eingenommen, durch Geldbußen, Selbstanzeigen und Verfahren gegen Steuerhinterzieher.

"Wir haben zweifellos eine Lawine losgetreten. Früher war Wuppertal für seine Schwebebahn bekannt. Heute kennt man Wuppertal auch wegen seiner Steuerfahndung", sagte NRW-Finanzminister Norbert Walter-Borjans (SPD).

Das Land hat bisher mit Abstand die meisten Datensätze gekauft, die Deutschland erstanden hat: acht von mindestens elf. Dafür zahlte das Land angeblich jeweils zwischen einer und 3,5 Millionen Euro. "Wenn man so will, haben wir da in der Tat eine sensationelle Rendite", sagte Walter-Borjans.

Zudem entdecken er und seine Kollegen in den anderen Bundesländern ein neues Geschäftsmodell: Sie wollen Banken mit Sammelverfahren stärker unter Druck setzen. "Die Verbandsbußen werden künftig eine größere Rolle spielen", sagte Steuergewerkschafts-Chef Eigenthaler. "Wir werden erleben, dass Steuerhinterzieher, die aufgrund von Steuer-CDs entdeckt wurden, ihre Banken anschwärzen werden. Das lässt sich schon jetzt beobachten." Bisher standen vor allem einzelne Steuerbetrüger im Fokus von Steuerfahndern.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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