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Luxusdessous-Unternehmen Agent Provocateur unter Druck wegen Moskauer Franchise-Geschäften

Archivmeldung vom 15.12.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 15.12.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Archivbild: Ein Agent Provocateur-Laden in Moskau Bild: Legion-media.ru / Vitalij Sova
Archivbild: Ein Agent Provocateur-Laden in Moskau Bild: Legion-media.ru / Vitalij Sova

Agent Provocateur ist eines von mehreren Unternehmen, die wegen Geschäften in Russland unter starkem Druck stehen. Die Ukraine verurteilt das Dessous-Unternehmen für seine Präsenz in Russland. Dies berichtet das Magazin "RT DE".

Weiter berichtet RT DE: "Die britische Luxusdessous-Marke Agent Provocateur, die im Jahr 1994 von Joseph Corré, dem Sohn von Vivienne Westwood, gegründet wurde, ist für aufregende Fälle und gewagte Schaufensterdekorationen bekannt. So hatte die Fernsehwerbung aus dem Jahr 2001, in der Kylie Minogue auf einem Samtpferd reitet, gesellschaftliche Aufmerksamkeit erregt. Doch nun wird das Unternehmen beschuldigt, durch seine Läden in Russland zur Finanzierung eines Krieges in Europa beizutragen, berichtet die Zeitung The Guardian.

Wegen seiner Läden in Russland steht die Marke nun zunehmend unter Druck. Es gibt ein gemeinsames Projekt der Kiewer privaten Wirtschaftshochschule und ukrainischer IT-Freiwilliger namens "Verlasse Russland" ("The Leave Russia project"). Die Website enthält eine Liste großer Unternehmen und weltberühmter Marken, die ihre Geschäfte in Russland geschlossen haben, in naher Zukunft zu schließen planen oder ihre Geschäfte in Russland fortsetzen. Das Projekt behauptet, dass "die von diesen Unternehmen gelieferten Waren und Dienstleistungen sowie die von ihnen in Russland gezahlten Steuern die russische Wirtschaft unterstützen und es der russischen Regierung ermöglichen, den Krieg in der Ukraine fortzusetzen".

Es wird jedoch auf der Website nichts darüber gesagt, dass die Europäische Union die Ukraine seit dem Jahr 2014 mit 90 Milliarden Euro unterstützt hat und im Jahr 2023 noch weitere 18 Milliarden Euro auszahlen wird, wie die Präsidentin der Europäischen Kommission, Ursula von der Leyen, am Dienstag auf einer Konferenz zur Unterstützung der Ukraine in Paris erwähnt hat. Auch wird nichts davon erwähnt, dass die Ukraine in diesem Jahr schon insgesamt 20 Milliarden US-Dollar erhalten hat.

Das Projekt erklärt, dass "internationale Unternehmen ihren Einfluss ausüben können, indem sie wirtschaftlichen Druck ausüben" und sich weigern sollten, mit Russland zusammenzuarbeiten. Andernfalls, so wird argumentiert, sponsern sie die russische Wirtschaft.

Laut der russischsprachigen Website agentprovocateur.ru sind zehn Franchise-Geschäfte von Agent Provocateur in Moskau in Betrieb. Auf die Frage, ob die Marke angesichts des Krieges in der Ukraine weiterhin in Russland präsent sei, sagte die Sprecherin von Agent Provocateur, dass die Läden "von Franchisenehmern im Rahmen von Franchise-/Lizenzvereinbarungen" betrieben würden. Diese Vereinbarungen seien vertraulich und dürfen daher nicht frei diskutiert werden, so die Sprecherin. Außerdem dürfe die Firma aus vertraglichen Vereinbarungen nicht einfach aussteigen, da dieser Schritt gesetzlich zulässig sein müsse.

Wegen eines Franchisemodells haben mehrere andere große Unternehmen, wie beispielweise Burger King, sich nicht aus Russland zurückgezogen, aber der Druck auf westliche Unternehmen bleibe groß, berichtet The Guardian. So hatte der ukrainische Präsident Wladimir Selenskij wiederholt Unternehmen aufgefordert, Russland zu verlassen. Außerdem sagte letzte Woche Selenskijs oberster Wirtschaftsberater Oleg Ustenko, das britische Mineralölunternehmen BP verdiene "Blutgeld", wenn es einen Anteil von 20 Prozent an dem russischen Mineralölunternehmen Rosneft behalte. Ustenko fügte hinzu:

"Wenn sie ein wenig kreative Energie einsetzen, die sie für den Eintritt in den russischen Markt verwendet haben, bin ich mir sicher, dass sie auch einen Ausweg finden können".

Unternehmen haben eine Reihe verschiedener Erklärungen, um in Russland zu bleiben. So bietet das britische Unternehmen Ahmad Tea den Russen weiterhin "die Möglichkeit, wunderbaren englischen Tee kennenzulernen". Der Sprecher des Unternehmens sagte:

"Nach dem internationalem humanitären Recht muss die Lieferung von Lebensmitteln und Getränken an die Bevölkerung weiterhin uneingeschränkt im Rahmen der Sanktionszollbefreiung der Weltzollorganisation erfolgen, die die Lieferung von Lebensmitteln zu humanitären Zwecken schützt."

Die Firma Avon Cosmetics ist ebenfalls auf der Website des ukrainischen Projekts aufgelistet und soll immer noch in Russland operieren. Das Unternehmen erklärte, dass es über seine Zukunft noch nachdenke, so ein Sprecher. Zudem hieß es weiter:

"Die Unterstützung für Frauen, deren Lebensunterhalt von ihrem Avon-Geschäft abhängt, ist das Wichtigste für uns, und wir sind der Meinung, dass eine Einschränkung ihres Zugangs zum Verkauf von Produkten enorme Auswirkungen auf Frauen und Kinder hätte."

Wheely, ein Luxus-Fahrdienst mit Hauptsitz in Großbritannien, der seine Dienste in London, Paris, den Vereinigten Arabischen Emiraten, Moskau und Sankt Petersburg anbietet, operiert unterdessen auch weiterhin in Russland – unter anderem mit der Begründung, dass seine Fahrzeuge Menschen helfen können, auf der Flucht zu entkommen. Es wurde argumentiert: 

"Wir verstehen, dass nicht jeder unserem Vorgehen zustimmt, aber wir bemühen uns, das Bedürfnis der Menschen, die in Russland bleiben, nach einer sicheren und privaten Bewegung mit unserer anhaltenden Opposition gegen den Krieg in der Ukraine in Einklang zu bringen."

Quelle: RT DE

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