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“Rettungsfall” Uniper leistet sich Millionen-Managergehälter während Deutschlands Gaskunden Milliardenverluste ausgleichen müssen

Archivmeldung vom 14.09.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 14.09.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Bild: Hintergrund: CC; Deutsche Industrie: 2021 – Source: EP, Wikimedia Commons, CC BY 4.0; PRW: Euro-Geld / Sebastian Philipp, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0; Collage: Wochenblick / Eigenes Werk
Bild: Hintergrund: CC; Deutsche Industrie: 2021 – Source: EP, Wikimedia Commons, CC BY 4.0; PRW: Euro-Geld / Sebastian Philipp, Wikimedia Commons, CC BY-SA 2.0; Collage: Wochenblick / Eigenes Werk

Mit rund 15 Milliarden Euro unterstützt der deutsche Staat den milliardenschweren Gas-Versorgungsriesen Uniper – und dafür aufkommen darf der kleine Verbraucher unter anderem mit der “Gasumlage”. Da sollte man nicht nur Dankbarkeit, sondern Sparsamkeit seitens Uniper erwarten dürfen. Dies berichtet das Magazin "Wochenblick.at".

Weiter berichtet das Magazin: "Doch ein Blick in den Vergütungsbericht des Konzerns zeigt, dass der eigentlich dem finnischen Staatskonzern Fortum gehörende Gasimporteur seinem Führungspersonal absurd hohe Gehälter und Boni genehmigt.

Die letzten Jahre hielt sich der Konzern stets zugute, mit dem Vergütungssystem „einen wesentlichen Beitrag zur nachhaltigen und langfristig erfolgreichen Entwicklung des Uniper Konzerns“ zu leisten. Die Vorstandsmitglieder würden „entsprechend ihres Beitrags vergütet.“ Dafür hält man etwa für den Vorstandvorsitzenden Klaus-Dieter Maubach eine als Gehalt ausgezahlte Grundvergütung von 3,1 Millionen Euro (S. 5 des Berichts) und eine Pension von 243.000 Euro für angemessen (S. 6). Hinzu kam eine erfolgsabhängige Tantieme von mehr als einer Million Euro (S. 9).

“Gasumlage” als Gewinnsicherungsmaßnahme

Auch die anderen Vorstandsmitglieder durften sich im Vorjahr 2021 über Vergütungen und Boni von mehreren Hunderttausend Euro freuen – und da sie weiter im Amt sind und die Verträge in den meisten Fällen weiterlaufen, dürften diese Vergütungen auch 2022 und in vielen Fällen auch den nächsten Jahren – wenn also die Deutschen mit ihrer Gasumlage von 2,4 Cent pro Kilowattstundelängst für den “Gewinnausgleich” sorgen – weiterfließen.

Was man bei Unpier unter Bescheidenheit versteht, zeigt sich an der “Maximalvergütung”, die sich der Konzern selbst setzt: Diese liegt bei 6,2 Millionen Euro für den Vorstandvorsitzenden und 3,5 Millionen Euro für ordentliche Vorstandsmitglieder (S. 3). Der Ende März 2021 ausgeschiedene Vorstandsvorsitzende Andreas Schierenbeck erhielt 6,1 Millionen Euro (S. 17).

Vergütungsbericht mit enormen Gehältern und Boni

In den letzten Jahren wurden die Gewinne an den finnischen Mutterkonzern abgeführt; es wäre somit naheliegend und moralisch angebracht gewesen, zunächst hier die Kosten der aktuellen Gaskrise einzutreiben, statt die deutschen Gaskunden zur Kasse zu bitten. Uniper aber macht keinerlei Anstalten, sich an dem, durch das Ausbleiben der russischen Gaslieferungen in existenzielle wirtschaftliche Not geratene Unternehmen zu beteiligen: Dies überlässt man mit Freuden dem deutschen Steuerzahler.

Einerseits ist dies wohl der erfolgreichen Lobbyarbeit des Fortum-Aufsichtsrats Philipp Rösler geschuldet, der als Ex-FDP-Chef, einstiger Förderer und bis heute Intimus des Bundesfinanzministers Christian Lindner über einen kurzen Draht in die Berliner Regierung verfügt und maßgeblich dafür gesorgt haben dürfte, dass Lindner diese Sauerei mit durchgewunken hat. Andererseits steht Uniper wohl auch intern auf dem Standpunkt, dass die Gaskrise letztlich von Deutschland und seiner Sanktionspolitik verschuldet wurde – und man deshalb nicht für deren Folgen haftbar gemacht werde könne. Für diese Sichtweise kann man ihm nicht einmal Vorwürfe machen.

Rauschende Feier in Mailänder Villa

Als Folge der deutschen Destruktions-Energiepolitik hat Uniper jedenfalls alleine im ersten Halbjahr 2022 einen Verlust von 12,4 Milliarden Euro eingefahren. Trotz der von der Bundesregierung zur Kompensation bereits erhaltenen 15 Milliarden Euro hat der Konzern bereits vier Milliarden Zusatzbedarf geltend gemacht – von denen schon jetzt klar ist, dass es nicht die letzten sein werden.

Dass Uniper trotz dieser für Deutschland ruinösen Forderungshaltung keine Anstalten macht, auch nur in irgendeiner Weise kürzer treten zu wollen, zeigte sich letzte Woche: Da sponserte er die in Mailand stattfindende Messe Gastech mit insgesamt 350.000 Euro – wobei Konzernchef Maubach die Gäste der ausgelassenen Feier in einer mondänen Luxusvilla zu erlesenen Speisen und prickelnden Schaumweinen persönlich begrüßte."

Quelle: Wochenblick

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