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Arbeitsagentur verzeichnet Anstieg der Kurzarbeiter-Anträge

Archivmeldung vom 19.05.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.05.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Bild: Bundesagentur für Arbeit
Bild: Bundesagentur für Arbeit

Die Bundesagentur für Arbeit (BA) hat einen Anstieg der Anträge auf Kurzarbeit verzeichnet. Seit Jahresanfang hätten 840.000 Firmen einen solchen Antrag gestellt, sagte Daniel Terzenbach, Vorstand der Bundesagentur für Arbeit, der Wochenzeitung "die Zeit". Zuletzt seien es 750.000 Anmeldungen gewesen.

Terzenbach warnte allerdings vor Missbrauch. "Ein typischer Fall: Jemand stellt noch schnell Familienangehörige ein, und das auch noch zu unüblichen und unglaublich hohen Löhnen, um dann für sie Kurzarbeitergeld zu kassieren." In anderen Fällen arbeiteten Kurzarbeiter mehr Stunden als offiziell gemeldet. Das seien "bekannte Muster". Derzeit würden die Arbeitsagenturen schneller als gewöhnlich über Anträge entscheiden, aber am Ende der Krise werde sorgfältig geprüft. "Wenn in einem Betrieb die Kurzarbeit endet, machen wir die Schlussabrechnung. Da schauen wir dann sehr genau hin", sagte Terzenbach.

"Wir lassen uns die Stundenzettel einzelner Mitarbeiter vorlegen, prüfen Urlaubslisten und Lohnabrechnungen. Das machen wir stichprobenartig und bei Verdachtsfällen." Die Bundesagentur sei "nicht naiv", man habe "einen langen Atem". Zur Zahl an Betrugsversuchen beim Kurzarbeitergeld lägen aktuell noch keine Daten vor, so Terzenbach weiter. Aber es gebe Erfahrungswerte aus der Finanzkrise in den Jahren 2009 und 2010: Damals habe die Bundesagentur in 1,4 Prozent aller Kurzarbeits-Fälle die Staatsanwaltschaft und den Zoll eingeschaltet. Beim heutigen Stand der Kurzarbeit entspräche das knapp 12.000 Fällen mit Betrugsverdacht.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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