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Shitstorm gegen Haribo: Der Süßwarenkonzern bezieht Gelatine von Westfleisch

Archivmeldung vom 19.10.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Wilkau-Haßlau, Haribo, Luftaufnahme (2018)
Wilkau-Haßlau, Haribo, Luftaufnahme (2018)

Foto: Wolkenkratzer
Lizenz: CC BY-SA 4.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Vor wenigen Wochen hat das Deutsche Tierschutzbüro aus gleich sieben Westfleisch-Zulieferbetrieben Bildmaterial veröffentlicht. Die Aufnahmen sind schockierend, in allen Betrieben wurden kranke, verletzte und sogar tote Schweine vorgefunden. Eine ärztliche Behandlung von kranken Tieren erfolgte offenbar überhaupt nicht oder unzureichend.

In einem Betrieb in Niedersachsen wiesen 70 % der Tiere meist blutige Verletzungen der Ringelschwänze auf. In anderen Betrieben wurde kranken Tieren nachts nicht ausreichend Wasser und Futter zur Verfügung gestellt. Versteckte Kameras filmten, wie Schweine brutal mit Elektroschockern, die teilweise in das Gesicht der Tiere gehalten wurden, auf Transporter zum Westfleisch-Schlachthof getrieben worden sind. Einige der Betriebe nehmen sogar an der "Initiative Tierwohl" teil und erhalten EU-Subventionen, damit die Tiere besser gehalten werden. "Die Liste der Verfehlungen ist sehr lang", so Jan Peifer, Vorsitzender des Deutschen Tierschutzbüros. Es wurden unmittelbar die Veterinärämter informiert, die meist schnell gehandelt, eine Kontrolle durchgeführt und die Missstände selbst vorgefunden haben. Teilweise haben die Ämter selbst Strafanzeige erstattet.

Auch das Deutsche Tierschutzbüro hat gegen alle sieben Betriebe eine Strafanzeige erstattet, wobei die Staatsanwaltschaften bereits in allen Fällen die Ermittlungen aufgenommen haben. "In allen Betrieben wurden katastrophale Zustände und Gesetzesbrüche vorgefunden. Die Tierquälerei hat System", sagt Peifer. Auf der Westfleisch-Website wurden einzelne Zulieferbetriebe in sogenannten "Hofportraits" dargestellt, es wurde in die Kamera gelacht und der "Bauer von nebenan" präsentiert. Über diese Hofportraits wurden die Betriebe ausgewählt, die dokumentiert wurden. Nach bekannt werden der Bilder hat Westfleisch die Hofportraits von der Website genommen und Kontrollen angekündigt. "Ob diese überhaupt stattgefunden haben, weiß niemand, denn das Schlachtunternehmen schweigt", so Peifer. Letzte Woche wurde Westfleisch deswegen mit dem "Preis der Herzlosigkeit 2022" ausgezeichnet. "Wer sich Tierschutz auf die Fahnen schreibt, aber nichts für Tiere macht, der hat den Preis der Herzlosigkeit wirklich verdient", sagt Peifer.

Zu den Kunden von Westfleisch zählt auch Haribo aus Bonn. Für die Produktion der Süßwaren benötigt Haribo zum Teil Gelatine, die über einen Zwischenhändler auch von Westfleisch kommt. "Wir haben Haribo bereits vor Wochen kontaktiert und aufgefordert die Zusammenarbeit mit Westfleisch zu beenden, doch das Unternehmen zieht keine Konsequenzen", empört sich Peifer. Vor ein paar Tagen hat das Deutsche Tierschutzbüro dann über die vereinseigenen Social-Media-Kanäle dazu aufgerufen, Haribo aufzufordern, keine Gelatine mehr von Westfleisch zu nutzen. "Hunderte kritische Kommentare sind auf den Facebook- und Instagram-Seiten von Haribo zu finden, doch der Konzern mauert weiter", so Peifer. So schreiben die User z.B.: "Könnt ihr mal ohne Tierqual auch was herstellen", "Schluss mit Produkten von Tierquälern wie Westfleisch!", "Beenden Sie Ihre Geschäftsbeziehungen mit Westfleisch!", "Beendet die Zusammenarbeit mit Westfleisch und werdet gelatinefrei".

Das Deutsche Tierschutzbüro fordert Haribo weiter auf, die Zusammenarbeit mit Westfleisch einzustellen. "Der Konzern muss endlich Verantwortung übernehmen, die Tierquälerei nicht weiter unterstützen und am besten ganz auf Gelatine verzichten", so Peifer abschließend.

Weitere Informationen zur Westfleisch Kampagne: https://www.tierschutzbuero.de/westfleisch-skandal/

Quelle: Deutsches Tierschutzbüro e.V. (ots)

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