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Karl-May-Experte: "Texte nicht auf rassistische Inhalte reduzieren"

Archivmeldung vom 22.03.2023

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 22.03.2023 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Mary Smith
Karl May um 1875
Karl May um 1875

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Karl-May-Experte Andreas Brenne verteidigt den Autor der Abenteuerromane um Winnetou und Old Shatterhand gegen Kritik. "Wir müssen die Werke Karl Mays aus heutiger Sicht neu lesen. Es reicht nicht aus, diese Texte auf kolonialistische und rassistische Inhalte zu reduzieren. Das sind sie zu Teilen sicherlich, aber man findet auch das Gegenteil", sagte Brenne der "Neuen Osnabrücker Zeitung" (NOZ). Der Professor von der Universität Potsdam hat gerade in Potsdam die Tagung "Kulturelle Repräsentationen im Werk Karl Mays" ausgerichtet.

Im Zentrum der Debatte um den nach Karl May gedrehten Film "Der junge Häuptling Winnetou" stand der Vorwurf einer klischeehaften Darstellung fremder Kulturen. Nach einem Shitstorm im Netz hatte der Ravensburger Verlag Bücher zum Film aus dem Programm genommen. "Karl May stand trotz eines inhärenten kolonialen Habitus auf der Seite der Unterdrückten. Ein Rassist ist er für mich nicht, auch wenn er mit Klischees arbeitet", sagt Andreas Brenne.

Der Professor für Kunstpädagogik fordert darüber hinaus, Kinder- und Jugendliteratur nicht vorschnell zu glätten und von Konfliktdarstellungen frei zu halten. "Meine pädagogische Haltung ist, Kinder und Jugendliche nicht vor inkriminierten Texten oder Wörtern zu bewahren. Die Welt ist eben zum Teil auch schrecklich und verstörend. Wir müssen Räume schaffen, in denen über solche Verstörungen gesprochen werden kann. Die ethische Haltung muss ein Kind aber selbst entwickeln", sagte Brenne und ergänzte: "Das geschieht nicht dadurch, dass man nur ideale Zustände erzeugt. Kinderbücher, die einen Rassisten als Figur nicht mehr explizit bezeichnen können, helfen hier nicht weiter. Literatur hat auch etwas Wildes. Das soll man Kindern nicht vorenthalten".

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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