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Grüne wollen DFB-Präsidenten in Sportausschuss des Bundestags laden

Archivmeldung vom 19.10.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 19.10.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Eingangsbereich des DFB, Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt a.M.-Niederrad, unweit der Commerzbank-Arena gelegen.
Eingangsbereich des DFB, Otto-Fleck-Schneise 6, 60528 Frankfurt a.M.-Niederrad, unweit der Commerzbank-Arena gelegen.

Lizenz: Public domain
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Die Grünen wollen Wolfgang Niersbach, den Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB), vor den Sportausschuss des Deutschen Bundestages einladen. "Wir werden als Bundestagsfraktion den Tagesordnungspunkt `Bericht über die Vergabe der Fußball-WM 2006` beantragen und dafür den DFB-Präsidenten Wolfgang Niersbach als Sachverständigen laden", sagte Özcan Mutlu, sportpolitischer Sprecher der Grünen der "Rheinischen Post" (Dienstagsausgabe).

Niersbach soll unter anderem Auskunft darüber geben, wie es zu den Ungereimtheiten rund um die WM-Bewerbung des DFB kommen konnte. Noch immer ist ungeklärt, was aus den 6,7 Millionen Euro geworden ist, die an den Weltfußballverband Fifa überwiesen wurden.

Wie der "Spiegel" berichtet hatte, soll das Geld in einer "schwarzen Kasse" dazu gedient haben, Stimmen für den Zuschlag der Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland zu bekommen. Der DFB dementiert dies. Peter Rauen, damaliges Mitglied im Kuratorium des Organisationskomitees zur Fußball-Weltmeisterschaft 2006 in Deutschland, fordert ebenfalls vom Deutschen Fußball-Bund (DFB) eine lückenlose Aufklärung. "Es wäre schade, wenn ein Schatten über dem Sommermärchen liegen würde", sagte der ehemalige Sportausschussvorsitzende im Bundestag. "Es ist aber außerhalb meiner Vorstellungskraft, dass es zu Schmiergeldzahlungen gekommen sein soll. Ich gehe davon aus, dass sich alles aufklären lassen wird."

Freitag warnt vor voreiligen Schlüssen bei angeblichem WM-Skandal

Die Vorsitzende des Sportausschusses im Bundestag, Dagmar Freitag (SPD), hat vor voreiligen Schlüssen im Zusammenhang mit den Vorwürfen bei der Vergabe der Fußball-WM 2006 an Deutschland gewarnt. "Für eine endgültige Bewertung ist es noch zu früh", sagte sie der "Saarbrücker Zeitung". "Auf der einen Seite denke ich, dass ein Magazin wie der `Spiegel` nicht an die Öffentlichkeit gehen würde, wenn es sich der Sache nicht sicher wäre." Auf der anderen Seite habe außer dem "Spiegel" noch keiner die Belege gesehen, auf die sich die Vorhaltungen stützten, erläuterte Freitag. Umgekehrt gelte das allerdings auch für den DFB. "Der DFB und auch sein Präsident weisen jegliche Vorwürfe zurück. Das ist ihr gutes Recht. Doch was bislang fehlt, sind Belege, dass es tatsächlich anders war", so Freitag. Politisch sieht die Sozialdemokratin derzeit keinen Handlungsbedarf. "Wir haben ja keine Ermittlungsbefugnisse. Wenn es sich um strafrechtlich relevante Vorgänge handeln sollte, dann ist das Sache der Ermittlungsbehörden", erklärte Freitag.

Quelle: dts Nachrichtenagentur

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