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Schmidt wirft Politikern "Feigheit vor Meinungsumfragen" vor

Archivmeldung vom 23.09.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 23.09.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der ehemalige Bundeskanzler und ZEIT-Herausgeber Helmut Schmidt hat den Regierungsparteien CDU und SPD "Feigheit vor Meinungsumfragen" im Wahlkampf vorgeworfen. "Man hätte von beiden Regierungsparteien verlangen können, dass sie klar und deutlich verteidigen, was sie in den letzten vier Jahren gemeinsam getan haben. Aber das geschieht kaum", sagte Schmidt im ZEITmagazin. Themen, "die die Menschen sehr berühren", würden nicht wirklich behandelt werden, klagte er.

Die schlechten Umfragewerte der SPD sind nach Überzeugung von Schmidt nicht nur die Quittung für die umstrittene Agenda 2010. "Sie ist nicht der ausschlaggebende Grund", sagte er.

Schmidt forderte beim Einstehen für politische Überzeugungen mehr Risikobereitschaft von der aktuellen Politikergeneration. "Ich selber habe da meine Erfahrungen mit dem berühmt-berüchtigten Nato-Doppelbeschluss gemacht. Es war offensichtlich, dass mir weder meine Partei noch eine Mehrheit der öffentlichen Meinung folgen wollte. Gleichwohl habe ich gesagt: Das ist notwendig im Interesse des deutschen Volkes, und deshalb machen wir das", sagte er. Diese Überzeugung kostete Schmidt das Amt, dennoch sagte er jetzt: "Das muss man riskieren. Ein Politiker, der das nicht riskieren will, taugt nichts für die demokratische Regierung."

Der Altbundeskanzler lobte das Vorgehen der Bundesregierung in der Finanzkrise: "Die ökonomische Rettungsaktion nach dem Bankenkrach in New York, der die Welt mit der Gefahr einer Weltdepression konfrontiert hatte, durch das Team Merkel und Steinbrück war hervorragend. Diese beiden Personen haben ihre Sache so erstklassig und glaubwürdig gemacht, dass die Deutschen erstmals nicht mit ansteckender Angst reagiert haben."

Helmut Schmidt äußerte sich im Gespräch mit ZEIT-Chefredakteur Giovanni di Lorenzo. Der ZEIT-Herausgeber wird in Zukunft in loser Folge, befragt von di Lorenzo, zu aktuellen Fragen der Politik Stellung nehmen. Die erste Folge ist Titelgeschichte der am Donnerstag erscheinenden ZEIT. 

Quelle: DIE ZEIT

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