Grüne im Bundestag kritisieren "Aufbau West"-Vorschlag aus NRW
Der Vorsitzende der Landesgruppe Ost in der Grünen-Bundestagsfraktion, Michael Kellner, hat die Forderung der stellvertretenden nordrhein-westfälischen Ministerpräsidentin Mona Neubaur (ebenfalls Grüne) nach einem "Wiederaufbau West" scharf kritisiert. "Ich empfinde den Beitrag als spalterisch", sagte er dem "Redaktionsnetzwerk Deutschland" zu einem Gastbeitrag Neubaurs in der "Frankfurter Allgemeinen Zeitung".
"Wir brauchen keinen Keil zwischen Ost und West, sondern Unterstützung
nach Bedürftigkeit und nicht nach Himmelsrichtungen", so der
Grünen-Politiker. Kellner, der bis zuletzt Parlamentarischer
Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium war, fügte hinzu: "Geld
muss dahin gehen, wo es gebraucht wird, und strukturschwache Räume gibt
es viele in Ostdeutschland, aber auch in anderen Teilen der Republik."
Neubaur
hatte in dem Beitrag zwar betont: "Es geht nicht um Ost gegen West - es
geht um die gerechte und wirksame Verteilung öffentlicher Mittel, denn
diese ist essenziell für den sozialen Frieden."
Doch dann fuhr
sie fort: "Wir brauchen einen Wiederaufbau West. Jetzt. Während für den
Aufbau Ost zu Recht Milliarden geflossen sind, wurden viele Städte und
Regionen im Westen über Jahrzehnte vernachlässigt. Besonders in
Nordrhein-Westfalen erleben wir die Folgen hautnah: bröckelnde Brücken,
kaputte Schulen, sanierungsbedürftige Stadtzentren, ein öffentlicher
Nahverkehr, der an seine Grenzen stößt - und Kommunen, die nicht mehr in
der Lage sind, das Notwendige aus eigener Kraft zu stemmen."
Quelle: dts Nachrichtenagentur