BSI sieht Russland als "dringendste Gefahr" für Cybersicherheit
Die Präsidentin des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI), Claudia Plattner, sieht in Russland derzeit die größte Gefahr für Deutschlands Cybersicherheit. "Von Russland geht im Moment die dringendste und unmittelbarste Gefahr für Deutschlands Cybersicherheit aus", sagte Plattner den Tageszeitungen der Funke-Mediengruppe.
"Russland geht aggressiv vor, verfolgt seine geopolitischen Ziele mit
Spionage und Sabotage und lässt zudem Cyberkriminelle gewähren."
Die
Chefin von Deutschlands oberster Cyberabwehrbehörde ergänzte, dass
"pro-russische Akteure bei ihren Kampagnen zur Desinformation in
Deutschland bereits Fake-Bilder oder Fake-Videos einsetzen, die durch
Künstliche Intelligenz erstellt oder manipuliert wurden". Plattner hob
hervor: "Das ist bisher kein Massenphänomen. Aber wir rechnen damit,
dass Staaten wie Russland künftig bei Desinformationskampagnen stärker
auf KI setzen werden, um Debatten in Deutschland zu manipulieren."
Zugleich
sieht die BSI-Präsidentin Deutschland auch im Visier anderer Staaten.
"China konzentriert sich auf Spionage, verfolgt damit langfristige
Ziele. Auch von den Cyberkriminellen, die Nordkorea zugeordnet werden,
geht eine Gefahr für Deutschland aus", so Plattner.
Im Kampf
gegen Desinformation und Fake-News fordert die Cyberexpertin einen
stärkeren Einsatz von digitalen Wasserzeichen und Sicherheitssiegeln, um
Informationen als echt zu markieren. "Eine Rede etwa des Bundeskanzlers
oder ein Video des Außenministers müssten viel häufiger als heute mit
digitalen Zeichen geschützt und authentifiziert werden", sagte Plattner.
"Das macht Informationen für jeden überprüfbar. Wir nutzen die
vorhandenen Werkzeuge zu wenig im Kampf gegen digitale Fälschungen."
Die
BSI-Präsidentin hob hervor, dass hier die EU gefordert sei. "Die
Europäische Union ist gefragt, bei den Plattformbetreibern den Nutzen
diesen digitalen Siegeln durchzusetzen. Dabei helfen wir gern mit."
Quelle: dts Nachrichtenagentur