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Wirtschaftsweiser Bofinger fordert Investitionsprogramm für Wohnungsbau

Archivmeldung vom 16.11.2018

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 16.11.2018 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Prof. Dr. Peter Bofinger
Prof. Dr. Peter Bofinger

Bild: https://www.sachverstaendigenrat-wirtschaft.de/bofinger.html

Peter Bofinger, Mitglied des Sachverständigenrates der Bundesregierung (Wirtschaftsweise), fordert "ein längerfristiges Wohnungsbau- und Städteentwicklungsprogramm". "Der soziale Wohnungsbau muss eine zentrale Rolle spielen", sagte der Wirtschaftsprofessor der "Heilbronner Stimme". "Das wäre auch für die Bauwirtschaft gut, die dann wüsste, dass sie die nächsten zehn Jahre eine sichere Nachfrage hätte und ihre Kapazitäten ausweiten könnte." Die notwendigen Arbeitskräfte solle man über eine erleichterte Einwanderung für qualifizierte Kräfte ins Land holen.

Angesichts der vollen Staatskassen sei es die richtige Zeit für massive Investitionen. Bofinger: "Schuldenabbau ist das Dümmste, was man jetzt machen kann. Das Verhältnis der Staatsverschuldung relativ zur Wirtschaftsleistung liegt bei 60 Prozent. Es gibt gar keinen Grund, das weiter abzubauen." Investiert werden sollte auch in die ganze städtische Infrastruktur, Schulen, öffentliche Gebäude. "Da könnte man eine ganze Menge tun. Das würde auch dazu beitragen, dass Bürger nicht das Gefühl haben, dass sie von der Politik vergessen werden. Wenn man an manche Schulen geht, kriegt man das kalte Grausen."

Der großen Koalition stellt der Wirtschaftsweise ein gutes Zeugnis aus: "Ich bin ja ein großer GroKo-Fan, wahrscheinlich einer der wenigen. Wenn man die Daten anschaut, zeigt sich, dass die deutsche Wirtschaft enorm gewachsen ist, seit wir die GroKo haben: Seit 2013 stabil um zwei Prozent pro Jahr, wir haben 2,5 Millionen Beschäftigte mehr als damals, fast Vollbeschäftigung. Es war eine der besten wirtschaftlichen Phasen seit langem."

Auf die Frage, ob die Arbeit des Sachverständigenrats sinnvoll sei, sagte Bofinger: "Es ist wichtig, dass es eine Institution gibt, die unabhängig ist. Es ist ja spannend, dass Frau Merkel das Gutachten kriegt und nicht weiß, was drin steht. Wir haben noch nie erlebt, dass irgendein Politiker versucht hat, auf uns Einfluss zu nehmen. Der Sachverständigenrat ist so ein Art Stiftung Warentest für die Wirtschaftspolitik."

Dass Bundeskanzlerin Angela Merkel die Gutachten persönlich liest, glaubt Bofinger aber nicht. "Nein. Aber das Gutachten wird natürlich von ihren Mitarbeitern und in allen Ministerien bis ins Detail ausgewertet und dann kondensiert den Chefs vorgetragen. Insofern fühlen wir uns wertgeschätzt in unserer Arbeit."

Quelle: Heilbronner Stimme (ots)

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