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Tafel-Chef fordert Corona-Rettungsschirm für Arme: 100 Euro Aufschlag bei Hartz IV

Archivmeldung vom 11.12.2020

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 11.12.2020 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch André Ott
Insolvenz, Armut (Symbolbild)
Insolvenz, Armut (Symbolbild)

Bild: Eigenes Werk /OTT

Der Dachverband der Tafeln in Deutschland hat die Politik aufgerufen, bei der Bekämpfung der Corona-Pandemie stärker die Bedürfnisse armer Menschen zu berücksichtigen.

Verbandschef Jochen Brühl sagte im Interview mit der "Neuen Osnabrücker Zeitung": "Einen Corona-Rettungsschirm muss es auch für Arme geben." Deren psychische und materielle Belastung sei derzeit enorm. Sie müssten sich zum einen mit Hygieneartikeln wie Masken eindecken. Zum anderen bleibe etwa ein Drittel der insgesamt 1,6 Millionen bisherigen Kunden den Tafeln aus Sorge vor einer Ansteckung fern. "Und wenn sie nicht mehr zur Tafel kommen, müssen sie sich anderweitig mit Lebensmitteln eindecken. Das ist im Zweifelsfall auch viel teurer." Brühl schloss sich daher der Forderung nach einer kurzfristigen Erhöhung der Hartz-IV-Sätze um 100 Euro im Monat an.

Der Tafel-Vorsitzende sagte der "NOZ", er gehe aber nicht davon aus, dass Menschen in diesem Corona-Winter hungern würden. "Wenn mir aber eine Alleinerziehende erzählt, dass sie an den letzten zehn Tagen im Monat nur noch trockene Nudeln isst, um ihren Kindern Obst und Gemüse kaufen zu können, ist das schlimm genug." Stark betroffen seien arme Menschen auch von den Einschränkungen sozialer Kontakte. Bei allen gut 950 Tafeln in Deutschland falle derzeit das Rahmenprogramm wie etwa Seniorennachmittage flach. Brühl sagte, es werde derzeit viel darüber diskutiert, wie wir in Deutschland dieses Jahr Weihnachten feiern können. "Für viele Tafel-Kunden ist das überhaupt kein Thema. Die sitzen an den Feiertagen allein in ihrer Wohnung ohne soziale Kontakte, ohne Festessen. Die Pandemie hat die Dimension der Vereinsamung in unserem Land noch einmal verstärkt."

Quelle: Neue Osnabrücker Zeitung (ots)

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