Landkreistag verteidigt Dobrindts Migrationspolitik
Der Präsident des Deutschen Landkreistages, Achim Brötel, hat den Kurs von Bundesinnenminister Alexander Dobrindt (CSU) in der Migrationspolitik verteidigt. "Die Migrationswende war und ist zweifelsohne überfällig", sagte Brötel der "Rheinischen Post".
"Dass wir momentan sinkende Zugangszahlen haben, ändert daran nichts."
Auch diejenigen, die schon früher gekommen seien, seien ja noch da und
beileibe nicht alle erfolgreich integriert.
"Sinkende
Zugangszahlen heißen deshalb zunächst einmal nur, dass der Berg
langsamer wächst." Aber: "Er wächst eben noch weiter. Und: er trifft
dabei auf Kommunen, die schon heute an die Grenzen ihrer
Integrationskraft gelangt sind oder diese Grenzen sogar bereits
überschritten haben."
Deshalb seien die ersten Maßnahmen der
neuen Bundesregierung an den Grenzen absolut richtig und wichtig, so
Brötel. "Daran müssen wir jetzt aber auch ganz konsequent weiter
festhalten. Es macht einfach keinen Sinn, Dinge, die sich offensichtlich
bewähren, schon am nächsten Tag wieder infrage zu stellen", so der
Landkreistag-Präsident.
Er begrüßte zudem die weiteren Pläne.
"Das allein reicht aber noch nicht aus. Deshalb müssen weitere Schritte
folgen. Dazu gehören für uns auch zumindest temporäre Beschränkungen
beim Familiennachzug. Und: Auch freiwillige Aufnahmeprogramme müssen
endlich gestoppt werden", sagte Brötel. "Die jetzt sogar schon per
Gesetzentwurf vorgelegte Rücknahme der Turbo-Einbürgerungen nach nur
drei Jahren begrüßen wir ganz ausdrücklich, weil wir nach wie vor der
festen Überzeugung sind, dass ein längerer Voraufenthalt zentrale
Voraussetzung für eine Einbürgerung sein und bleiben muss."
Schließlich
gehe es doch vor allem auch darum, erfolgreiche Integrationsbemühungen
mit einer Einbürgerung zu honorieren, sagte Brötel. "Integration braucht
aber zwingend Zeit, damit auch gegenseitiges Vertrauen entstehen und
weiter wachsen kann. Für ein 'Speeddating' in der Einbürgerungsbehörde
ist so etwas nicht geeignet. Und: Drei Jahre sind dafür vor allem auch
schlicht zu kurz", kritisierte der Landkreistagspräsident.
Quelle: dts Nachrichtenagentur