JU-Chef fordert Extra-Rentenbeitrag für Kinderlose
Der Vorsitzende der Jungen Union, Johannes Winkel, erwartet von der neuen Bundesregierung eine grundlegende Reform der Sozialversicherungen. Derzeit finde "eine große Umverteilung der heutigen Lasten auf die kommenden Generationen" statt, sagte Winkel dem "Handelsblatt". Das müsse sich ändern.
Der Bundestagsabgeordnete forderte, den Nachhaltigkeitsfaktor in der
Rentenversicherung sofort wieder einzuführen. Zudem müsse die
kapitalgedeckte Altersvorsorge attraktiv gestaltet werden. Bei der
Einkommenssteuer sei das Modell des Familiensplittings zu prüfen. "Es
gibt darüber hinaus ja bereits in der Pflegeversicherung einen
Kinderlosenbeitrag, den man auf die Rentenversicherung übertragen
könnte", so Winkel.
Union und SPD müssten sich ohne Denkverbote
und rote Linien begegnen. "Wir alle müssen mit Tabus brechen", sagte
Winkel. "Klar ist: Ein Umlagesystem, das die Demografie ausblendet, kann
auf Dauer nicht funktionieren." Diese Legislatur böte "die letzte
Chance für Strukturreformen, bevor die Kosten aufgrund des
demografischen Wandels nicht mehr tragfähig werden".
Quelle: dts Nachrichtenagentur