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Mehr Wasser in den Wald - aber natürlich!

Freigeschaltet am 15.05.2025 um 13:17 durch Sanjo Babić
Naturwald mit Bach (Symbolbild)
Naturwald mit Bach (Symbolbild)

Bild: roja48 / pixelio.de

In Deutschland ist es zurzeit viel zu trocken. Nur selten fallen erlösende Regengüsse, die der Natur das wichtige Nass spenden. Künstliche Wasserstellen in Gärten und auf Balkonen erleichtern Vögeln und Insekten das Leben ein wenig. Was den kleinen Wildtieren in unseren Städten hilft, ist aber für die großen Wildtiere in Wald und Flur keine Option - der Aufwand für einen echten Effekt wäre viel zu hoch.

Die beste Hilfe bei Trockenheit sind naturnahe Lebensräume: Im Schutz dichter Laubwälder finden die Tiere kühlenden Schatten. In offeneren Bereichen können Weichlaubhölzer wie Aspen und Weiden sogar Feuchtigkeit abgeben, sie bieten außerdem eine Nahrungsalternative zu dürren Gräser und Kräutern. Und das Wichtigste: Die porösen Waldböden speichern wie ein Schwamm Wasser, das auch bei Trockenheit an vielen Stellen an die Oberfläche tritt. Hier entstehen natürliche Tränken und Schlammsuhlen, die vor allem von Wildschweinen und Rothirschen gerne zur Kühlung oder zur Fellpflege benutzt werden.

"Leider haben unsere heutigen Wirtschaftswälder viele dieser natürlichen Funktionen zum Schutz vor Trockenheit verloren", sagt Dr. Andreas Kinser, Leiter Natur- und Artenschutz bei der Deutschen Wildtier Stiftung. Waldböden werden flächendeckend entwässert, damit Wirtschaftsfahrzeuge sie besser befahren können "Das Wasser, das in Gräben aus den Wäldern und in unsere Flüsse geleitet wird, fehlt den Wildtieren bei Trockenheit", sagt Kinser. Auch viele Weichlaubhölzer sind mittlerweile aus unseren Wäldern verschwunden. Da sie wirtschaftlich interessante Baumarten wie Fichte, Buche und Eiche beim Aufwachsen behindern könnten, liegt beispielsweise der Anteil von Aspen und Weiden deutlich unter einem Prozent aller Bäume in Deutschland.

Neben naturnahen Strukturen fehlt den Wildtieren heute häufig auch Ruhe in ihren Lebensräumen. Wiederkäuer wie Rothirsch und Reh sparen in Zeiten von Nahrungs- und Wasserknappheit ihre Energie, indem sie sich weniger bewegen. Daher ist es wichtig, dass das Wild im Wald auch bei Trockenheit nicht unnötig aufgeschreckt wird. "Spaziergänger, Radfahrer und Reiter sollten im Wald stets auf den Wegen bleiben und Hunde sollten immer angeleint sein", sagt Kinser. "Besonders in den kühlen Dämmerungszeiten vor Sonnenaufgang und nach Sonnenuntergang sollte der Wald den Wildtieren gehören." Auch Jäger sollten dem Wild in besonders trockenen Phasen genauso Ruhe gönnen wie bei hohen Schneelagen.

Die Deutsche Wildtier Stiftung hat in vielen ihrer eigenen Wälder bereits Gräben verschlossen, um das Wasser im Wald zu halten. Trockengefallene Bereiche werden so wiedervernässt und Wildtiere finden auch in Dürrezeiten Zugang zu Wasser im Wald. Darüber hinaus pflanzt die Stiftung auf ihren Liegenschaften Weichlaubhölzer, um sie wieder in den Wäldern zu etablieren. Auf Jagd wird in fast allen Wäldern der Stiftung im Sommer verzichtet.

Quelle: Deutsche Wildtier Stiftung (ots)

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