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Meilenstein für den Tierschutz: Frankreich verbietet Einfuhr von Löwen-Jagdtrophäen

Archivmeldung vom 20.11.2015

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.11.2015 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Löwe Cecil im Hwange National Park, Zimbabwe. Bild: Vince O'Sullivan, on Flickr CC BY-SA 2.0
Löwe Cecil im Hwange National Park, Zimbabwe. Bild: Vince O'Sullivan, on Flickr CC BY-SA 2.0

Nachdem Frankreichs Umweltministerin Ségolène Royal diese Woche ein Importverbot für Jagdtrophäen von Löwen angekündigt hat, fordert VIER PFOTEN die deutsche Bundesregierung auf, diesem Beispiel zu folgen.

Thomas Pietsch, Wildtierexperte bei VIER PFOTEN: "Umweltministerin Hendricks muss umgehend reagieren und ebenfalls einen Importstopp verhängen. Spätestens seit der illegalen Tötung des Löwen Cecil in Simbabwe hat die Öffentlichkeit für die grausame Trophäenjagd absolut kein Verständnis mehr."

VIER PFOTEN hatte das Ministerium bereits vor Wochen aufgefordert, die Einfuhren von Löwen-Jagdtrophäen zu unterbinden. Das Ministerium hält jedoch die EU-Regelungen zum Import von Löwentrophäen für zufriedenstellend. Auch auf eine Anfrage der Grünen Bundestagsfraktion hat die Bundesregierung bestätigt, dass sie keine weiteren Schritte in Richtung Einfuhrverbot von Jagdtrophäen plant.

Pietsch: "Das Beispiel Frankreich zeigt, dass eine Entscheidung auf nationaler Ebene sehr wohl möglich ist. Wenn eines der größten EU-Länder mit gutem Beispiel vorangeht, sollte die deutsche Politik nicht zögern. Deutschland ist der zweitgrößte Trophäenimporteur in der Europäischen Union. Laut Cites Datenbank wurden zwischen 2004 und 2013 gut 19.000 Trophäen von artgeschützten Tieren in die Bundesrepublik eingeführt. Bis dato ist Australien das einzige Land weltweit, das die Einfuhr von Löwentrophäen gleich welcher Herkunft verboten hat."

Jäger gegen grausame Gatterjagd auf Zuchtlöwen

Auch bedeutende Jagdvertreter positionieren sich zunehmend gegen die grausamste Form der Löwenjagd, das so genannte Canned Lion Hunting. So hat sich diese Woche die größte europäische Jagdmesse "Jagd & Hund" in Dortmund klar gegen die Jagd auf Zuchtlöwen positioniert. Im Vorfeld der kommenden Messe im Februar 2016 wurde Ausstellern nahe gelegt, keine Canned Lion Hunting Jagdreisen mehr anzubieten.

Vorgestern hat sich zudem der größte südafrikanische Jagdverband PHASA (Professional Hunters Association of Sout Africa) auf seiner Jahreshauptversammlung offiziell von der unmoralischen Praxis der Jagd auf gezüchtete Löwen und andere Tiere distanziert.

Pietsch: "Dies war eine schwarze Woche für die südafrikanische Löwenindustrie. Die Entwicklungen machen deutlich, dass diese brutale Jagdform ein Auslaufmodel ist. Die südafrikanische Regierung muss dringend handeln, bevor der Ruf Südafrikas weiter geschädigt wird."

Die VIER PFOTEN Petition www.cannedhunting.com für ein Verbot von Canned Lion Hunting, hat bereits über 216.000 Unterstützer. Mit der neuen Online-Kampagne #RealTrophy will VIER PFOTEN noch mehr Menschen mobilisieren: Mit einem eigenen Trophäenbild können Unterstützer auf realtrophy.org gegen die Löwenjagd protestieren.

Auf der Website können Unterstützer mit einem Foto ihrer ganz persönlichen #RealTrophy zeigen, worauf sie wirklich stolz sein können: einen Pokal, eine Urkunde, ein selbstgemachtes Möbelstück oder den selbst gezogenen Riesenkürbis - alle kreativen Ideen sind willkommen, solange es eine tierfreundliche Trophäe ist und kein Teil eines Löwen.

Für die unethische Trophäenjagd in Südafrika werden Löwen in mehr als 200 Farmen gezüchtet, heute sind rund 6.000 Tiere in Gefangenschaft von diesem grausamen Schicksal bedroht. Die Jäger kommen vor allem aus den USA und Europa.

Quelle: Vier Pfoten - Stiftung für Tierschutz (ots)

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