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Liste der gebietsfremden Arten Europas umfassend aktualisiert

Archivmeldung vom 20.09.2012

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 20.09.2012 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Der Waschbär (Procyon lotor) kommt ursprünglich aus Nordamerika. Ausgesetzt oder aus Gehegen entkommen, breitet er sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Neozoon auch in Europa und Japan aus. Das nachtaktive Raubtier lebt bevorzugt in gewässerreichen Laub- und Mischwäldern. Dank seiner Anpassungsfähigkeit fühlt er sich zunehmend in urbanen Gebieten wohl.
Quelle: Foto: André Künzelmann/UFZ (Nutzungsbeschränkung: kostenfrei bei redaktioneller Nutzung, Verwendung nur unter Angabe der Quelle und nur im Zusammenhang mit dem UFZ) (idw)
Der Waschbär (Procyon lotor) kommt ursprünglich aus Nordamerika. Ausgesetzt oder aus Gehegen entkommen, breitet er sich seit Mitte des 20. Jahrhunderts als Neozoon auch in Europa und Japan aus. Das nachtaktive Raubtier lebt bevorzugt in gewässerreichen Laub- und Mischwäldern. Dank seiner Anpassungsfähigkeit fühlt er sich zunehmend in urbanen Gebieten wohl. Quelle: Foto: André Künzelmann/UFZ (Nutzungsbeschränkung: kostenfrei bei redaktioneller Nutzung, Verwendung nur unter Angabe der Quelle und nur im Zusammenhang mit dem UFZ) (idw)

Die Hauptinformationsquelle über gebietsfremde Arten („aliens“) in Europa wurde umfassend aktualisiert. Die Datenbank DAISIE (Delivering Alien Invasive Species Inventory for Europe, http://www.aliens-europe.org) gibt der breiten Öffentlichkeit, aber auch Politikern neben einem informativen Überblick, welche gebietsfremden Arten in Europa vorkommen, viele Informationen zu den Auswirkungen auf Ökosysteme, Ökonomie und Gesellschaft.

Die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) stammt ursprünglich aus Nordamerika und hat sich bereits in weiten Teilen Europas ausgebreitet. Ihre Pollen zählen zu den aggressivsten Allergie-Auslösern.
Quelle: Foto: Klaus-Dieter Sonntag/ fotoplusdesign.de (idw)
Die Beifuß-Ambrosie (Ambrosia artemisiifolia) stammt ursprünglich aus Nordamerika und hat sich bereits in weiten Teilen Europas ausgebreitet. Ihre Pollen zählen zu den aggressivsten Allergie-Auslösern. Quelle: Foto: Klaus-Dieter Sonntag/ fotoplusdesign.de (idw)

Die neueste Aktualisierung der Online-Datenbank wurde vor einer Woche auf der internationalen NEOBIOTA-Konferenz in Pontevedra (Spanien;http://neobiota2012.blogspot.co.uk/) vorgestellt und enthält nun die neuesten Informationen zu ca. 12.000 gebietsfremden Arten. Diese über viele Jahre von einem großen Wissenschaftlerteam gesammelten Daten spielen eine sehr wichtige Rolle im Management und Umgang mit den sogenannten „aliens“ in Europa und genießen daher eine hohe Bedeutung auf allen politischen Ebenen - von national bis global, einschließlich dem UN-Umwelt Vertragswerk, dem Übereinkommen über die biologische Vielfalt (CBD).

Das EU-Projekt DAISIE (2005-2008) wird auch nach seinem Projektende noch maßgeblich vom britischen NERC (Centre for Ecology & Hydrology) und dem Schweizer Sciex-Programm in Zusammenarbeit mit einem Konsortium von Experten aus ganz Europa, zu denen auch die UFZ-Wissenschaftler Dr. Ingolf Kühn und Dr. Marten Winter gehören, weiter unterstützt. So konnten in den letzten Monaten sowohl detaillierte Informationen zu 1000 neuen Arten als auch Aktualisierungen zu schon existierenden Datensätzen in die Datenbank eingearbeitet werden.

Der Biologe Dr. Marten Winter vom Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung (UFZ) sieht in der Weiterführung dieser kontinentalen Datenbank meist ohne finanzielle Mittel „eine beachtliche Leistung, die zeigt, dass gebietsfremde Arten in Europa eine hohe wissenschaftliche, aber auch politische Bedeutung haben“. Und sein UFZ-Kollege Dr. Ingolf Kühn ergänzt: „Das DAISIE-Datenbank- Portal mit seinen Suchfunktionen, den Übersichtstatistiken aber auch der Expertendatenbank ist zu einer der wichtigsten Informationsquellen über gebietsfremde Arten für Wissenschaftler, Naturschützer, Politiker aber auch für Interessierte nicht nur in Europa geworden.“

DAISIE-Informationen können helfen, Ausbreitungen von neu auftretenden Arten mit Schadenspotenzial zu verfolgen und darauf zu reagieren, wie z.B. die Nordexpansion der asiatischen Hornisse (Vespa velutina) oder des Grauhörnchens (Sciurus carolinensis) in Südeuropa.

Die DAISIE-Koordinatorin Dr. Helen Roy vom britischen Centre for Ecology & Hydrology (NERC) sagt dazu: “Vor allem die frei verfügbaren, detailreichen Information im DAISIE-Portal sind ein Schlüssel für die Unterstützung bei politischen und naturschutzfachlichen Entscheidungen in Europa und darüber hinaus. Das Projekt ist erfolgreich, weil hier eine sehr engagierte Gruppe von Wissenschaftlern aus ganz Europa die Datenbank pflegt und aktualisiert. Diese europäische Zusammenarbeit ist entscheidend dafür, wie mit den Auswirkungen von gebietsfremden Arten, insbesondere der invasiven Arten, die als einer der wichtigsten Gefährdungsursachen für die Artenvielfalt gelten, jetzt und in der Zukunft umgegangen wird.“

Quelle: Helmholtz-Zentrum für Umweltforschung - UFZ (idw)

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