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Nach Abmahnung: Darboven stoppt irreführende Werbung mit "kompostierbaren" Kaffeekapseln

Archivmeldung vom 21.01.2022

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 21.01.2022 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Sanjo Babić
Kaffeekapseln (Symbolbild)
Kaffeekapseln (Symbolbild)

Foto: Andrés Nieto Porras
Lizenz: CC BY-SA 2.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Der Kaffeekonzern J.J. Darboven stoppt die irreführende Bewerbung von Kaffeekapseln als "kompostierbar" und "biologisch abbaubar". Das Unternehmen unterzeichnete eine entsprechende Unterlassungserklärung. Die Verbraucherorganisation foodwatch hatte den Kaffeekonzern zuvor abgemahnt, weil die Mövenpick Green Caps entgegen den Werbeversprechen weder kompostiert noch recycelt würden.

Die Abfallunternehmen müssten sie stattdessen verbrennen. foodwatch hält Begriffe wie "biologisch abbaubar" und "kompostierbar" für Verbrauchertäuschung, wenn sie für Plastik verwendet werden, insbesondere für ökologisch fragwürdige Verpackungen wie Kaffeekapseln.

"Kaffeekapseln sind eine riesige Ressourcenverschwendung - ausgerechnet diese Wegwerfverpackungen als besonders nachhaltig anzupreisen, ist dreistes Greenwashing", sagte Manuel Wiemann von foodwatch. "Die Darboven-Kaffeekapseln sind nur ein Beispiel für ein grundsätzliches Problem: Die Lebensmittelindustrie will mit grünen Werbeversprechen ihre klima- und umweltschädlichen Praktiken tarnen. Die Bundesregierung muss grüne Werbelügen auf unökologischen Produkten stoppen!"

J.J. Darboven räumte in einer schriftlichen Erklärung ein, dass bislang leider "nur sehr wenige Entsorger ihre Anlagen so ausgerüstet haben, dass die angestrebte Kompostierung erfolgen kann". Der Kaffeekonzern sicherte zu, es nach einer Aufbrauchfrist bis zum 30. Juni 2022 zu unterlassen, die Kaffeekapseln als "kompostierbar" und "biologisch abbaubar" zu bewerben.

Tatsächlich können etwa 95 Prozent der abfallverarbeitenden Unternehmen in Deutschland kein "kompostierbares" Plastik verwerten, wie eine Umfrage der Deutschen Umwelthilfe ergab. Die Kapseln werden deshalb in der Regel vor Kompostierung aussortiert und landen in der Müllverbrennung. Quasi die gesamte abfallverarbeitende Industrie lehnt kompostierbares Plastik in der Biotonne grundsätzlich ab. Auch der heimische Kompost eigne sich nicht für die Kapseln, so foodwatch, da sie dort und in der Natur nur sehr langsam bis gar nicht zerfielen. Das Umweltbundesamt bewertet biologisch abbaubare Kunststoffe als "nicht nachhaltiger als konventionelle Kunststoffe".

foodwatch hatte die Mövenpick Green Caps für den Goldenen Windbeutel 2021 nominiert, den Preis für die dreisteste Werbelüge des Jahres. Bei der Online-Wahl stimmten 15,6 Prozent der Verbraucher:innen für die Kaffeekapseln ab.

Quelle: foodwatch e.V. (ots)

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