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Protestaktion: Verbände kritisieren Import von Palmöl aus Kolumbien

Archivmeldung vom 12.11.2009

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2009 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: INKOTA-netzwerk
Bild: INKOTA-netzwerk

Mit einer öffentlichkeitswirksamen Aktion vor der kolumbianischen Botschaft in Berlin protestierten heute Vormittag Menschenrechts-, Umwelt- und Entwicklungsorganisationen gegen die anhaltend schweren Menschenrechtsverletzungen auf Palmölplantagen in Kolumbien.

Anschließend übergeben die Aktivisten 10.000 von Bürgerinnen und Bürgern unterschriebene Protestkarten an die kolumbianische Botschaft und das Bundesumweltministerium.

Trotz ihres Rechtsanspruches können Vertriebene aus afrokolumbianischen Gemeinden nicht auf ihr Land zurückkehren. Ein Teil des produzierten Palmöls von diesen Plantagen geht als "Biokraftstoff" nach Deutschland. Unterdessen geht der Kahlschlag dort weiter. Initiatoren der Kampagne fordern deshalb von Umweltminister Norbert Röttgen (CDU), dass Palmöl aus Kolumbien nicht nach Deutschland gelangt, wenn bei der Produktion Menschenrechte und Umweltschutz nicht gewährleistet sind. In Kolumbien wird die Petition heute dem Menschenrechtsbeauftragten der kolumbianischen Regierung, Carlos Franco, übergeben.

"Die kolumbianische Regierung muss das Land wieder an die rechtmäßigen Besitzer in Curvaradó zurückgeben. Es ist ein Skandal, dass dies trotz eindeutiger Rechtslage nicht geschieht und schwerste Menschenrechtsverletzungen ungeahndet bleiben", erklärt Alexandra Huck von kolko - Menschenrechte für Kolumbien e.V.

"Seit Jahren kämpfen die Vertriebenen vergeblich um Rückkehr und Entschädigung. Die Felder sind für die Kleinbauern lebensnotwendig, haben sich durch den Palmölanbau aber in 'Grüne Wüsten' verwandelt. Die kolumbianische Regierung verschließt die Augen davor, dass tausenden Menschen ihre Existenzgrundlage geraubt wurde", kritisiert Evelyn Bahn vom INKOTA-netzwerk.

"In der in Deutschland geplanten Nachhaltigkeitsverordnung fehlen unter anderem Sozialstandards. Das Beispiel Kolumbien zeigt, wie gravierend das Fehlen von Umwelt- und Menschenrechtsstandards ist. Nutzer wie die Betreiber von Blockheizkraftwerken sollten Palmöl daher meiden", so Reinhild Benning, Agrarexpertin des Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND).

"Unsere Recherchen haben gezeigt, wie undurchsichtig das Importgeschäft mit Palmöl ist. Wir erwarten von der Bundesregierung, die sich für nachhaltige Biokraftstoffe ausspricht, dass sie hier für Transparenz sorgt. Solange diese Probleme nicht gelöst sind, müssen Palmölimporte aus Kolumbien vorläufig gestoppt werden", so Thomas Hirsch von Brot für die Welt.

Quelle:  INKOTA-netzwerk

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