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Magazin: Schweineproduzent Straathof darf nicht länger Tiere halten

Archivmeldung vom 10.12.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 10.12.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Stefan Bröckling, on Flickr CC BY-SA 2.0
Bild: Stefan Bröckling, on Flickr CC BY-SA 2.0

Behörden in Sachsen-Anhalt haben einen der größten Schweinezüchter Deutschlands mit einem Tierhaltungsverbot belegt. Wie der stern in seiner aktuellen Ausgabe berichtet, handelt es sich um den gebürtigen Niederländer Adrianus Straathof, der auch schon in der Vergangenheit wiederholt für seine Haltungsmethoden kritisiert wurde.

Das Verbot gilt für Straathof persönlich, bundesweit und betrifft womöglich sämtliche Betriebe, in denen er Geschäftsführer ist oder als Eigentümer Einfluss auf die Tierhaltung hat. Seinen Anwälten wurde der amtliche Bescheid des Landkreises Jerichower Land Ende November zugestellt. "Mit sofortiger Wirkung" ist ihm seitdem "das Halten und Betreuen von Schweinen untersagt", heißt es darin. Für einen Schweinezüchter bedeutet das, wenn es rechtskräftig wird, praktisch Berufsverbot.

Straathof wehrt sich gegen den Bescheid und die Vorwürfe, die vor allem seine Ferkelfabrik in Gladau bei Genthin betreffen. Der Bescheid leide an zahlreichen Rechtsmängeln und müsse erst von Gerichten bestätigt werden, teilte eine Sprecherin seiner Holding gegenüber dem stern mit. Die meisten Vorwürfe seien unzutreffend.

Allerdings stützen sich die Behörden auf Durchsuchungsergebnisse der Staatsanwaltschaft, die Staathofs Ferkelfabrik im März während einer Großrazzia nach Tierschutzverstößen durchsuchen ließ. Die Veterinäre des Landkreises Jerichower Land hatten hier und in einer weiteren Straathof-Anlage "jahrelang" und "immer wieder erhebliche tierschutzrechtliche Verstöße festgestellt", wie es in ihrem Bescheid heißt.

Beanstandet wurden bei früheren Kontrollen unter anderem die Wasserversorgung, die tierärztliche Behandlung und die Größe der sogenannten Kastenstände, in denen die Sauen nach der Besamung oft wochenlang untergebracht sind. Nach Auflagen und empfindlichen Bußgeldern folgte 2013 eine Strafanzeige wegen Tierschutzverstößen. Die strafrechtlichen Ermittlungen dazu dauern - parallel zu dem verwaltungsrechtlichen Verbotsverfahren - noch an.

Mit Straathof trifft es nicht irgendeinen Hinterhofzüchter. Der Niederländer gilt als einer der größten Schweineproduzenten Europas. Nach eigenen Angaben aus dem Jahr 2013 hat er 25 Standorte und produziert allein in Deutschland insgesamt 1,5 Millionen Ferkel jährlich.

Quelle: Gruner+Jahr, stern (ots)

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