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Firma aus dem Saalekreis entsorgte illegal mehrere 10 000 Tonnen Abfall

Archivmeldung vom 04.04.2008

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 04.04.2008 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt

Der Müllskandal in Sachsen-Anhalt nimmt immer größere Dimensionen an. Nach Informationen der in Halle erscheinenden Mitteldeutschen Zeitung (Freitagausgabe) hat das Entsorgungsunternehmen LBR aus Krumpa (Saalekreis) bis zu 70 000 Tonnen Bauabfälle mit Plastikmüll vermischt, falsch deklariert und illegal entsorgt.

"Es muss davon ausgegangen werden, dass es sich um mehrere 10 000 Tonnen an  verschiedenen Orten handelt", bestätigte die Sprecherin der Kreisverwaltung des Saalekreises, Melanie Kruck. Betroffen sind offenbar die Deponie Freyburg-Zeuchfeld (Burgenlandkreis) sowie die Tongruben Vehlitz und Rietzel (beide Jerichower Land). Das Landesverwaltungsamt bestätigte, dass man Kontrollen veranlasst habe. "Dabei stellte sich heraus, dass Abfall umdeklariert wurde", sagte Sprecherin Denise Vopel der Mitteldeutschen Zeitung. Daraufhin sei ein Stopp der Auslieferung dieser Abfälle verfügt und das Verfahren an die Staatsanwaltschaft abgegeben worden. Dort ist es nach wie vor anhängig, bestätigte eine Sprecherin, ohne auf Details einzugehen.  LBR-Geschäftsführer Dieter Bufé wies gestern alle Anschuldigungen gegen seine Firma zurück. "Wir haben nicht illegal entsorgt", sagte er. Unterdessen gibt es Hinweise darauf, dass aus dem Recyclingpark Riestedt in Sangerhausen mindestens 2000 Tonnen Plastikmüll in der Tongrube Möckern (Jerichower Land) illegal entsorgt wurden. Aus der Grube treten giftige Gase aus. Darüber hinaus sollen Lieferscheine bestätigen, dass tausende Tonnen Plastikmüll zur Haldenabdeckung nach Thüringen geliefert wurden. Das Thüringer Umweltministerium geht nach wie vor nur von "einigen hundert Tonnen" aus, sagte eine Sprecherin. Man habe Sachsen-Anhalt aber um Amtshilfe gebeten. Das Landesverwaltungsamt wollte sich zum Stand der Auswertung der Lieferscheine noch nicht äußern.

Quelle: Mitteldeutsche Zeitung

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