Ökotipp: Kirschlorbeer? Diese sieben ökologischen Alternativen gibt es
Der Kirschlorbeer steht in vielen Gärten und öffentlichen Grünanlagen als Hecke oder Sichtschutz. Doch die immergrüne Pflanze gilt als potenziell invasiv und ist ökologisch alles andere als wertvoll. Corinna Hölzel, Pestizid- und Gartenexpertin beim Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND), erklärt warum und zeigt Ihnen sieben Alternativen zum Kirschlorbeer.
Der Kirschlorbeer (Prunus laurocerasus) ist eine immergrüne Zierpflanze, die schnell wächst, trockene Sommer gut verträgt und ursprünglich aus Kleinasien stammt. "Obwohl die Pflanze sehr beliebt ist, bringt sie erhebliche ökologische Risiken mit sich. Kirschlorbeer ist deshalb auf der nationalen Liste der potenziell invasiven Pflanzen. In der Schweiz ist der Verkauf von Kirschlorbeer sogar bereits verboten", erklärt Corinna Hölzel.
Sieben Alternativen zum Kirschlorbeer:
- Liguster (Ligustrum vulgare): Halbimmergrün (Abwurf der Blätter je nach Wintertemperaturen), mit Blüten für Insekten und Beeren für Vögel. Robuste, vielseitige Heckenpflanze.
- Hainbuche (Carpinus betulus): Als dichte, schnittverträgliche Heckenpflanze ideal für Sichtschutz. Bietet Lebensraum für viele Vogel- und Insektenarten.
- Berberitze (Berberis vulgaris): Anspruchsloser, dornenbewährter, heimischer Strauch mit schönem Herbstlaub. Bietet Schutz und Nistplatz für Vögel und Lebensraum für zahlreiche Insekten.
- Weißdorn (Crataegus monogyna): Pflegeleichter, dornenbewährter Strauch, gute Bienenweide. Nektar- und Pollenlieferant und Raupenfutter für zahlreiche Schmetterlingsarten. Perfekt für Vögel.
- Feldahorn (Acer campestre): Gut schnittverträglich. Bietet Nahrung für Insekten und Deckung für Kleintiere.
- Roter Hartriegel (Cornus sanguinea): Mit schönen roten Zweigen, weißen Blüten und dunklen Beeren ein echter Hingucker und ökologisch wertvoll.
- Schlehe (Prunus spinosa): Frühblüher für Bienen, dornig und daher ein guter Schutz für Vögel. Trägt später Früchte für Wildtiere.
Der Kirschlorbeer mag auf den ersten Blick als pflegeleichte und immergrüne Pflanze attraktiv erscheinen, doch seine negativen ökologischen Auswirkungen überwiegen.
Corinna Hölzel: "Wenn Sie einen Beitrag zur Artenvielfalt leisten möchten, können Sie bei Gartenhecken auf heimische Gehölze, Wildstauden und Pflanzen setzen, die nicht nur schön aussehen, sondern auch einen echten Nutzen für Insekten, Tiere und unser Ökosystem bieten."
Mehr Informationen
- BUND-Tipp: Herbstzeit ist Pflanzzeit: So pflanzen Sie jetzt Bäume und Sträucher im Garten
- BUND-Seite: Wildstauden: Die besten zehn Stauden für jeden Standort
- BUND-Tipp: Naturnahes Gärtnern: Mit diesen Tipps wird Ihr Garten bunt und insektenfreundlich
- BUND-Tipp: So gelingt der ideale Garten für Vögel
Quelle: BUND (ots)