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FAU-Wissenschaftler weist nach, dass Algenart ökologische Nischen schafft

Archivmeldung vom 12.11.2014

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2014 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Manuel Schmidt
Sphaerococcus coronopifolius, Florideophyceae
Sphaerococcus coronopifolius, Florideophyceae

Foto: Gronk
Lizenz: CC-BY-SA-3.0
Die Originaldatei ist hier zu finden.

Jeder weiß um die Bedeutung von Korallenriffen für das Ökosystem. Wo sie vorkommen, stellen ihre dreidimensionalen Strukturen ökologische Nischen zur Verfügung, die sich positiv auf die Artenvielfalt auswirken. Weniger bekannt ist, dass auch andere Organismen Strukturen schaffen, die anderen als Lebensraum dienen. Ein Wissenschaftler der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (FAU) konnte nun zeigen, dass die in der Arktis lebenden corallinen Rotalgen durch ihre besondere Form Nischen für viele Tierarten bilden.

Dr. Sebastian Teichert vom Lehrstuhl für Paläoumwelt untersuchte coralline Rotalgen aus den arktischen Gewässern um die Inselgruppe Spitzbergen, auf halbem Weg zwischen Norwegen und dem Nordpol. Dort leben die Algen auf dem relativ einförmigen, von Geröll geprägten Meeresboden. Sie bilden eine Kalkkruste und umwachsen damit das am Boden befindliche Geröll. Diese Krusten wachsen sehr langsam, werden jedoch im Laufe der Jahre immer dicker und entwickeln sich schließlich zu runden Gebilden, sogenannten Rhodolithen. An sich schon eine Bereicherung für das Ökosystem, da das Algengewebe anderen Organismen als Nahrung dient, werden diese Kugeln oft von Bohrmuscheln ausgehöhlt: Die Muscheln raspeln sich mit ihrer Schale in die Kalkkruste hinein. Dadurch bilden sich Höhlen, die von anderen Lebewesen wie verschiedenen Muschelarten und Fischen als Unterschlupf genutzt werden.

Die Studie auf der Basis computertomographischer Scans und Unterwasseraufnahmen zeigt, dass diese Rhodolithe tatsächlich die Artenvielfalt, also die Biodiversität, ihrer Umwelt erhöhen. Dies liegt daran, dass die normalerweise vorherrschenden, weitläufigen Geröllareale wenig Schutz bieten. Erst das Vorhandensein der hohlen Rhodolithe schafft zusätzliche ökologische Nischen, so dass eine größere Anzahl unterschiedlicher Organismen nebeneinander existieren kann. „Hohle Rhodolithe kommen weltweit und auch in der geologischen Vergangenheit vor. Ihre Rolle für das globale Ökosystem wurde bislang jedoch kaum untersucht“, sagt Dr. Sebastian Teichert. „Das werden wir in zukünftigen Studien angehen.“

Quelle: Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg (idw)

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