Direkt zum Inhalt Direkt zur Navigation
Sie sind hier: Startseite Nachrichten Natur/Umwelt Wildschwein"plage" oder Wildschweinzucht?

Wildschwein"plage" oder Wildschweinzucht?

Archivmeldung vom 12.11.2010

Bitte beachten Sie, dass die Meldung den Stand der Dinge zum Zeitpunkt ihrer Veröffentlichung am 12.11.2010 wiedergibt. Eventuelle in der Zwischenzeit veränderte Sachverhalte bleiben daher unberücksichtigt.

Freigeschaltet durch Thorsten Schmitt
Bild: Günter Hommes / pixelio.de
Bild: Günter Hommes / pixelio.de

"Wenn immer mehr Wildtiere geschossen werden, weil es immer mehr gibt, müssen dann noch mehr geschossen werden, damit es weniger werden?" Diese provokante Frage stellte der Wiener Zoologe Dr. Wolfgang Scherzinger bereits 1995 in seinem Buch "Naturschutz im Wald" (Ulmer). Auch bei jeder Jägertagung ist die jährlich höhere - seit langem unnatürliche - Wilddichte, die für einen Dauerkonflikt zwischen Forst und Jagd sorgt, ein heftig diskutiertes Thema.

Es mangelt jedoch am Willen zur Ursachenbekämpfung: denn erst ein hoher Wildbestand garantiert dem Jäger die gewünschten zahlreichen Abschüsse. Dazu ist die irreführend als "Hege" bezeichnete Zucht durch Fütterung nötig - bei Wildschweinen mit tonnenweise fruchtbarkeitssteigerndem Mais. Damit Revierinvestitionen sich rentieren, verkaufen Jäger immer öfter Abschüsse an betuchte Kundschaft. "Und die meist nicht gerade treffsicheren Hobbyjäger schießen auf alles, was ihnen vor die Flinte gestellt oder getrieben wird", so VIER PFOTEN Geschäftsführerin Johanna Stadler. "Dies schließt auch Muttertiere und sogar Leittiere mit ein, wodurch zusätzlich die Fortpflanzung angekurbelt wird, da die führungslosen Jungtiere dadurch schneller ins geschlechtsreife Alter kommen.

Eine Einbremsung der Schießwut ist also längst überfällig, denn es gibt wegen der Jagd ohnehin schon lange keine natürlich gewachsenen, gesunden Rottenstrukturen mit allen Altersstufen mehr. "Jäger wissen einfach nicht, was sie damit anrichten oder es ist ihnen egal", ist Stadler erzürnt. "Bei so beeindruckenden Tieren wie Wildschweinen von einer Plage zu sprechen, spricht auch für den Egoismus der Jäger, die mit solchen Meldungen die Aufhebung sämtlicher Tötungsbeschränkungen erreichen wollen."

Wildschweine sind übrigens wahrscheinlich intelligenter als Hunde. Sie sind normalerweise tagaktiv und streifen friedlich auf der Suche nach Futter durch den Wald. Die Jagd hat sie vielerorts in die Nachtaktivität getrieben und die massive Fütterung führt zu regelrechter Massentierhaltung im Wald, was an den Böden im Umkreis der Futterplätze leicht zu erkennen ist.

Quelle: VIER PFOTEN

Videos
Daniel Mantey Bild: Hertwelle432
"MANTEY halb 8" deckt auf - Wer steuert den öffentlich-rechtlichen Rundfunk?
Mantey halb 8 - Logo des Sendeformates
"MANTEY halb 8": Enthüllungen zu Medienverantwortung und Turcks Überraschungen bei und Energiewende-Renditen!
Termine
Newsletter
Wollen Sie unsere Nachrichten täglich kompakt und kostenlos per Mail? Dann tragen Sie sich hier ein:
Schreiben Sie bitte nabe in folgendes Feld um den Spam-Filter zu umgehen

Anzeige