Versuchstier des Jahres 2007 gekürt: Die Ratte in der Alkoholforschung
Archivmeldung vom 04.04.2007
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Freigeschaltet durch Jens BrehlDer Bundesverband Menschen für Tierrechte hat heute die Ratte in der Alkoholforschung zum 'Versuchstier des Jahres 2007' gekürt. Damit will der Verband Grausamkeit und Fragwürdigkeit der tierexperimentellen Alkoholforschung aufzeigen.
So
lautet das Fazit zweier wissenschaftlicher Studien, die von den
Tierversuchsgegnern Berlin und Brandenburg, einem Mitgliedsverein des
Bundesverbandes Menschen für Tierrechte, veröffentlicht wurden.
In diesem Bereich der Suchtforschung werden Ratten alkoholabhängig gemacht und dann auf Entzug gesetzt, um Gehirn- oder Stoffwechselvorgänge oder Organschäden zu untersuchen. "Für die Tiere ist dies mit ungeheuren Qualen verbunden", so Dr. Kurt Simons, Vorsitzender des Bundesverband Menschen für Tierrechte, "Diese Versuche sind grausam und ethisch unverantwortlich! Zudem ist dadurch für alkoholkranke Menschen keine Therapie-Verbesserung belegt."
Die Wahl der Ratte in der Alkoholforschung zum 'Versuchstier des
Jahres' will auch die tierexperimentelle Grundlagenforschung
öffentlich infrage stellen. Hier müsse sich kein Tierversuch am
Nutzen für den Menschen messen lassen. Die tierexperimentelle
Alkoholforschung mache deutlich, wie Forschung um ihrer selbst Willen
betrieben werde, ohne maßgebliche Ergebnisse für kranke Menschen.
"Die öffentlichen Gelder, die in diese Forschung mit Ratten fließen,
wären an anderer Stelle wesentlich besser angelegt", kritisiert
Simons. Vielfältige Möglichkeiten für Untersuchungen an gesunden und
kranken Menschen sowie an pathologischem Material oder an
Zellkulturen würden tatsächlich aussagekräftige Ergebnisse liefern
und seien zudem ethisch unbedenklich.
Das 'Versuchstier des Jahres', das auf das Leid einer bestimmten Tierart im Labor aufmerksam machen soll, wird seit 2003 jährlich vom Bundesverband Menschen für Tierrechte ernannt. Es basiert auf Vorschlägen der Mitgliedsvereine des Verbandes. Die diesjährige Wahl der Jury fiel auf den Vorschlag der Tierversuchsgegner Berlin und Brandenburg, die auch am 21. April in Berlin eine Veranstaltung zum Thema initiieren.
Quelle: Pressemitteilung Bundesverband Menschen für Tierrechte